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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Ludwig   Meidner     

* 18.4.1884 in Bernstadt,

14.5.1966 in Darmstadt

Expressionist, Maler, Grafiker, Dichter.

   
 

Ludwig Meidner (* 18. April 1884 in Bernstadt an der Weide (Schlesien); † 14. Mai 1966 in Darmstadt) war ein deutscher Maler des Expressionismus sowie Dichter und Grafiker.

Nach dem Studium an der Breslauer Kunstakademie von 1903 bis 1905 zog Meidner nach Berlin und arbeitete unter anderem an der expressionistischen Zeitschrift Die Aktion mit. 1906 bis 1907 besuchte er die Académie Julian in Paris. Hier war er mit Amedeo Modigliani befreundet. 1912 gründete er mit Richard Janthur und Jakob Steinhardt die Gruppe Die Pathetiker. Nach einer Ausstellung in der Galerie Der Sturm von Herwarth Walden löste sich die Gruppe jedoch bereits im gleichen Jahr wieder auf. In Meidners Frühwerk sind Einflüsse des Kubismus und Futurismus erkennbar. Sein Hauptthema zu dieser Zeit war das hektische Großstadtleben, das er in Gemälden, dynamischen Zeichnungen und Grafiken (etwa der Mappe Straßen und Cafés) festhielt. Ab 1912 entstanden auch Katastrophenszenarien: brennende Städte mit Kometen und Feuersäulen am Himmel, die von panischen Menschenmengen bevölkert sind. Diese Apokalyptischen Landschaften wurden (nicht nur) von Meidner später als Vorahnungen des Ersten Weltkrieges interpretiert. Im Herbst 1913 lernte Meidner den Dichter Ernst Wilhelm Lotz kennen, mit dem er im April 1914 ein Wohnatelier in Dresden bezog. Bereits 1914 entstand Meidners Mappe Krieg, die sich, während in Deutschland noch allgemeine Kriegseuphorie herrschte, bereits in düsteren Bildern kritisch mit dem Krieg auseinandersetzte. Der frühe Kriegstod von Lotz bedeutete für Meidner einen unersetzlichen Verlust.[1]

Meidner leiste von 1916 bis 1918 seinen Militärdienst als Dolmetscher in einem Kriegsgefangenenlager ab. Hier entstanden auch seine beiden Bände mit expressionistischer, hymnischer Prosa Im Nacken das Sternemeer und Septemberschrei.[2] Nach kurzem Engagement in revolutionären Künstlergruppen wie der Novembergruppe, wandte sich Meidner in den 1920er Jahren intensiv religiösen Themen zu. Die latente Beschäftigung mit der Religion (etwa dem Thema des Jüngsten Gerichts in den Apokalyptischen Landschaften) wurde mehr und mehr zu einer bewussten religiösen Sinnsuche im Medium der Kunst. Aus der Suche nach seiner religiösen Identität entstanden so intensive selbstporträthafte Darstellungen von jüdischen Propheten und religiösen Zeloten. Ab Mitte der 1920er Jahre, als Meidner sein Leben streng nach den religiösen Vorschriften des Judentums ausrichtete, zeichnete er zahllose biblische Szenen und Idealporträts frommer Juden im Gebet.

Meidner war aber auch ein bedeutender Porträtist, der zahllose Intellektuelle, besonders Schriftsteller, der Weimarer Republik in psychologisch intensiven Bildnissen festhielt. Zu den Porträtierten zählen unter anderem Johannes R. Becher, Max Herrmann-Neiße, Johannes Bader, Paul Zech, die Schauspielerin Lotte Lenya oder Rabbiner Leo Baeck.

Ab 1933 erhielt Meidner Mal- und Ausstellungsverbot im nationalsozialistischen Deutschland. In der Ausstellung „Entartete Kunst“ wurde ein Selbstporträt von ihm gezeigt. Um dem wachsenden antisemitischen Druck zu entgehen, nahm er 1935 eine Stelle als Zeichenlehrer am jüdischen Realgymnasium Jawne in Köln an. 1939 emigrierte Meidner nach London, wo er unter schwierigsten materiellen Umständen lebte. 1940–41 war er als „Feindlicher Ausländer“ in verschiedenen Internierungslagern. Im Londoner Exil entstanden neben Aquarellen und Zeichnungen mit religiöser Thematik auch ein Bilderzyklus zur Judenverfolgung und einer Serie von humoristischen und Blättern, die ein groteskes Welttheater zeigen.

Da Meidner in London als Künstler nicht Fuß fassen konnte, kehrte er 1953 nach Deutschland zurück. Nach einem Aufenthalt im jüdischen Altersheim in Frankfurt am Main, bezog er durch Vermittlung der Galeristin Hanna Bekker vom Rath ein Atelier in Hofheim am Taunus im Ortsteil Marxheim. 1963 übersiedelte er nach Darmstadt, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte.

Seine Ehefrau war die Grafikerin und Malerin Else Meidner. Sie war zunächst seine Schülerin, beharrte aber stets auf ihrer künstlerischen Eigenständigkeit. Anders als Ludwig Meidner wollte sie nicht nach Deutschland zurückkehren und blieb in London.

Im Gegensatz zu anderen expressionistischen Künstlern, etwa den Malern der Brücke oder des Blauen Reiters wurde Meidner erst spät wiederentdeckt. Erst seit den späten 1980er Jahren, als seine Werke (auch auf dem Kunstmarkt) wieder international Beachtung fanden, gilt er als einer der Hauptvertreter des urbanen Expressionismus. Sein künstlerischer Nachlass wird im Ludwig Meidner-Archiv im Jüdischen Museum Frankfurt[3] betreut, das auch die künstlerischen Urheberrechte Meidners verwaltet.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "