Manfred Beutner wurde am 23.05.1914 in
Frauenhain, Kreis Ohlau in Schlesien geboren.
Nach seiner Schulzeit begann er am 01.10.1933 den
Reichsarbeitsdienst, der am 21.12.1933 bereits wieder endete und
trat am 01.01.1934 zur RAD-Arbeitsgauleitung Breslau über, bis er
dann am 01.04.1935 als Fahnenjunker in die Kraftfahr-Abteilung 4
kam.
Vom 01.10.1935 bis zum 20.12.1935 in der Kradschützen-Ausbildung
beim Kradschützen-Bataillon 1, kommt Beutner vom 01.01.1936 bis
zum 30.10.1936 an die Kriegsschule Hannover und besucht dann bis
zum 28.02.1937 einen Lehrgang in Wünsdorf.
Am 01.03.1937 ist er dann Zugführer in der Panzer-Abwehr-Abteilung
18 und wird im Sommer 1938 an die Heeresnachrichtenschule und
später zu einem Lehrgang an die Pionierschule kommandiert. So wird
er dann am 01.11.1938 Nachrichtenoffizier in der
Panzer-Abwehr-Abteilung 43. Mit der Abteilung nimmt er dann am
Polen-Feldzug teil.
Nach Ende der Kämpfe wird er am 01.11.1939 zum Chef der 2.
Kompanie der Abteilung ernannt und kämpft mit dieser im Westen,
auf dem Balkan und in Russland.
Vom 01.05.1942 bis 31.05.1942 besucht er einen
Bataillonsführer-Lehrgang in Mourmelon und wird am 20.06.1942 zum
Kommandeur der Panzer-Jäger-Abteilung 329 ernannt. Nach
Zusammenlegung mit der Aufklärungs-Abteilung übernimmt er dann das
Kommando über die Schnelle Abteilung 329. Im Februar 1943
übernimmt er kurzzeitig die Führung des Grenadier-Regiments 531
südlich Staraja Russa, sowie von August bis September 1943 die
Führung des Grenadier-Regiments 552 im Nordteil der Stadt Staraja
Russa. Im November 1943 übernimmt er dann die Vertretung des Ia
der 329. Infanterie-Division.
Vom 30.03. bis zum 08.05.1944 besuchte er dann einen Lehrgang für
Höhere Adjutanten und übernimmt vom 01.07.1944 bis zum 08.05.1944
den Posten des Adjutanten der Division. Gleichzeitig wird er vom
14.07. bis zum 01.09.1944 zum Führer des Grenadier-Regiments 551
ernannt. Dabei wird er für eine Tat vom 19.07.1944 am Nirza-See im
Ehrenblatt des Heeres genannt.
Betraut mit beiden Posten übernahm der Regimentsstab am 20.08.1944
gegen 14.00 Uhr eine Kampfgruppe bestehend aus dem verstärkten
Grenadier-Regiment 551, einem Bataillon der 58.
Infanterie-Division, ein Bataillon einer weiteren Division, ein
Pionier-Bataillon und eine Sturmgeschütz-Batterie, die seit den
Morgenstunden im Angriff westlich von Ergli stand. Gegen 20.45
traten die Einheiten nach heftiger Artillerievorbereitung
unerwartet zum Nachtangriff an und überraschten den Gegner, der in
Panik geriet und Ergli verlor. Die dt. Truppen bildeten sofort
einen Brückenkopf ostwärts der Ogre und machten riesige Mengen
Beute, darunter 17 Panzer, nachdem 34 andere vernichtet wurden, 27
Pak, 12 12-cm-Granatwerfer und zahlreiche andere Waffen, Munition
und Kraftfahrzeuge. Ebenso konnte ein dt. Munitions- und
Waffenlager zurückerobert werden. Weiterhin konnten 40
schwerverwundete Kameraden in Ergli befreit werden. Major Beutner
zeichnete sich an der Spitze seiner Kampfgruppe durch persönliche
Tapferkeit aus und stürmte mit seinen Offizieren Seite an Seite
mit seinen Soldaten. Durch diesen, zur damaligen Zeit seltenen,
Nachtangriff konnte die Lücke zwischen zwei Armeekorps geschlossen
werden Beutner erhielt dafür am 30.09.1944 das Ritterkreuz.
Am 14.02.1945 übernimmt er die Führung der Kampfgruppe "Beutner"
und gerät am 08.05.1945 in Kurland in sowjetische Gefangenschaft,
aus der er erst am 09.10.1955 entlassen wird.
Im September 1959 trat er als Major der neuen Bundeswehr bei und
kommandierte das Panzer-Jäger-Bataillon 5, die
Fallschirmjäger-Brigade 25 in Calw, die Lehrgruppe B der
Luftlande-Transportschule Altenstadt, den Verteidigungskreis 212
und den Verteidigungsbezirk 24 in Oldenburg.
Im Alter von 50 Jahren absolvierte er in seiner Eigenschaft als
Kommandeur der Fallschirm-Einheit noch 70 Fallschirm-Absprünge.
Im September 1972 trat er als Oberst in den Ruhestand und erhielt
im gleichen Jahr das Bundesverdienstkreuz.
Manfred Beutner starb am 08.11.2002 in Oldenburg.