Ritterkreuzträger Dr. Alfred Bernhard
                                                  Major, Grenadiere

                                                                              Ritterkreuz

                                                           17.07.194012.06.1940Infanterie-Sturmabzeichen-SilberKrimschildwinterschlacht-Ostenverw-schwarz

Alfred Martin Bernhard wurde am 29.03.1919 in Goldberg in Niederschlesien als Sohn eines Likörfabrikbesitzers geboren, trat am 03.11.1937 dem Stab des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 51 bei und wurde dort am 01.10.1938 zum Gefreiten, am 01.11.1938 zum Reserve-Offiziers-Anwärter und am 01.04.1939 zum Unteroffizier befördert. Außerdem nahm er an den Einsätzen des Regiments im Polen-Feldzug teil, wo er am 25.08.1939 den Posten des Funktruppführers übernommen hatte. Vor Ausbruch des Krieges nahm er unter anderem am Sudeten-Einsatz teil.
Vom 05.02. bis zum 03.05.1940 besuchte Bernhard den 3. Offiziers-Anwärter-Lehrgang an der Infanterieschule Döberitz-Elsgrund  in der Lehr-Abteilung II des Lehrgangs I der 3. (Schtz.) Inspektion und wird dort am  01.04.1940 zum Feldwebel befördert.
Nach Rückkehr zum Regiment übernimmt er am 05.05.1940 den Posten eines Zugführers der 3. Kompanie im Ersatz-Bataillon des Regiments und kommt am 16.05.1940 in die Infanterie-Nachrichten-Ersatz-Kompanie 18 nach Liegnitz, wo er vom 01.07. bis zum 30.10.1940 als Zugführer eingesetzt wird, nachdem er am 17.07.1940 zum Leutnant der Reserve befördert worden war. Die Wahl zum Offizier erfolgte am 04.06.1940 durch die Offiziere des Infanterie-Ersatz-Regiments 18, insbesondere durch den Regiments-Stab und den Regimentseinheiten.
Ab dem 01.11.1940 Ordonnanz-Offizier im II. Bataillon des Infanterie-Regiments 360, wird er dort am 11.02.1941 zum Adjutanten ernannt und nimmt so am Russland-Feldzug teil, wo er am 10.09.1941, mit Wirkung vom 01.09.1941, zum aktiven Leutnant ernannt wird. Weiterhin übernimmt er am 02.12.1941 die Führung der 5. Kompanie des Regiments und wird am 30.06.1942 leicht verwundet. An diesem Tag wird er des Weiteren mit Wirkung vom 01.07.1942 zum Oberleutnant befördert.
Wieder genesen übernimmt Bernhard am 02.10.1942 die Führung der 10. Kompanie und wird am 15.03.1943 zum Führer der 5. Kompanie des Grenadier-Regiments 117, wo er am 24.04.1943 abermals leicht verwundet wird.
Wieder genesen übernimmt er am 01.07.1943 den Posten des Adjutanten des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 117 und übernimmt am 20.07.1943 kurzzeitig die Führung dieses Bataillons, bis er am 09.08. und am 18.10.1943 erneut jeweils leicht verwundet wird. Weiterhin wird er zu jener Zeit zum Chef der 4. Kompanie ernannt.
Am 10.01.1944 Führer des I. Bataillons und auch als Kampfgruppenführer in Verwendung, wird er am 20.03.1944 zum Hauptmann und als solcher am 24.04.1944 durch einen Granteinschlag verschüttet und dabei schwer verwundet. Bis zum 05.11.1944 im Lazarett, wird er am 22.10.1944 mit Wirkung zum 01.11.1944 zum Lehroffizier an der Heeres-Unteroffiziersschule Jauer ernannt.
Nachdem im Januar 1945 die sowjetische 4. Panzer-Armee auf den Oderabschnitt Parchwitz-Steinau-Köben vorstieß, erhielt die Heeres-Unteroffiziersschule Jauer am 20.01.1945 den Auftrag die Stadt Steinau zu verteidigen. Bernhard übernahm damit die Führung der Kampfgruppe Steinau der Heeres-Unteroffiziersschule Jauer und richtete sich bis zum 23.01.1945 zur Verteidigung ein. Das Halten der Ortschaft war von entscheidender Bedeutung, denn die Ortschaft verfügte je über einen Strassen- und Eisenbahn-Übergang über die Oder. Am 24.01. 1945 durchstieß der Gegner den Verteidigungsring auf dem Ostufer, wobei es den Verteidigern noch gelang die Eisenbahnbrücke zu sprengen. Dennoch griff der Gegner über die Strassenbrücke mit Panzern auf aufgesessener Infanterie an, die jedoch zurückgeschlagen werden konnten. Nachdem sich der Gegner auf das Ostufer zurückzog, gelang auch die Sprengung der Strassenbrücke. Doch gelang die Sprengung nicht vollständig und so bestand nach wie vor die Möglichkeit des Übergangs von Infanterie. Bis zum 03.02.1945 hielt die Besatzung aus, obwohl der Gegner bereits beiderseits Steinaus über die Oder gegangen war. Laut Wehrmachtsbericht vom 06.02.1945 hielt die Heeres-Unteroffiziersschule Jauer, unter dem Kommando von Oberst Reichart, die Stadt mehr als 5 Tage und schlug sich, nachdem sämtliche Munition verschossen war, befehlsgemäß zu den eigenen Linien durch. Bei diesen Kämpfen bewies Hauptmann Bernhard überragende Tapferkeit und wurde dafür am 14.02.1945 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Am 16.02.1945 erfolgte dann die Ernennung zum Führer des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 564, sowie am 15.05.1945 die Beförderung zum Major. Als solcher geriet er dann am 08.05.1945 in Böhmen in sowjetische Gefangenschaft, aus der er am 09.04.1949 entlassen wurde.
Dr. Alfred Bernhard verstarb am 03.05.1987 in Frankfurt/Main.

Beförderungen

 

Auszeichnungen

Gefreiter 01.10.1938 Eisernes Kreuz II. Klasse 24.10.1939
Reserve-Offiziers-Anwärter 01.11.1938   Infanterie-Sturmabzeichen in Silber 10.07.1942
Unteroffizier 01.04.1939   Medaille Winterschlacht im Osten 20.09.1942
Feldwebel 01.04.1940   Krimschild 15.01.1943
Leutnant der Reserve 17.07.1940   Eisernes Kreuz I. Klasse 05.02.1943
Leutnant 01.09.1941   Verwundeten-Abzeichen in Schwarz 30.09.1943
Oberleutnant 01.07.1942   Deutsches Kreuz in Gold 23.09.1944
Hauptmann 01.01.1944   Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 14.02.1945
Major 01.03.1945