Alfred Martin Bernhard wurde am 29.03.1919
in Goldberg in Niederschlesien als Sohn eines Likörfabrikbesitzers
geboren, trat am 03.11.1937 dem Stab des II. Bataillons des
Infanterie-Regiments 51 bei und wurde dort am 01.10.1938 zum
Gefreiten, am 01.11.1938 zum Reserve-Offiziers-Anwärter und am
01.04.1939 zum Unteroffizier befördert. Außerdem nahm er an den
Einsätzen des Regiments im Polen-Feldzug teil, wo er am 25.08.1939
den Posten des Funktruppführers übernommen hatte. Vor Ausbruch des
Krieges nahm er unter anderem am Sudeten-Einsatz teil.
Vom 05.02. bis zum 03.05.1940 besuchte Bernhard den 3.
Offiziers-Anwärter-Lehrgang an der Infanterieschule
Döberitz-Elsgrund in der Lehr-Abteilung II des Lehrgangs I der 3.
(Schtz.) Inspektion und wird dort am 01.04.1940 zum Feldwebel
befördert.
Nach Rückkehr zum Regiment übernimmt er am 05.05.1940 den Posten
eines Zugführers der 3. Kompanie im Ersatz-Bataillon des Regiments
und kommt am 16.05.1940 in die
Infanterie-Nachrichten-Ersatz-Kompanie 18 nach Liegnitz, wo er vom
01.07. bis zum 30.10.1940 als Zugführer eingesetzt wird, nachdem
er am 17.07.1940 zum Leutnant der Reserve befördert worden war.
Die Wahl zum Offizier erfolgte am 04.06.1940 durch die Offiziere
des Infanterie-Ersatz-Regiments 18, insbesondere durch den
Regiments-Stab und den Regimentseinheiten.
Ab dem 01.11.1940 Ordonnanz-Offizier im II. Bataillon des
Infanterie-Regiments 360, wird er dort am 11.02.1941 zum
Adjutanten ernannt und nimmt so am Russland-Feldzug teil, wo er am
10.09.1941, mit Wirkung vom 01.09.1941, zum aktiven Leutnant
ernannt wird. Weiterhin übernimmt er am 02.12.1941 die Führung der
5. Kompanie des Regiments und wird am 30.06.1942 leicht verwundet.
An diesem Tag wird er des Weiteren mit Wirkung vom 01.07.1942 zum
Oberleutnant befördert.
Wieder genesen übernimmt Bernhard am 02.10.1942 die Führung der
10. Kompanie und wird am 15.03.1943 zum Führer der 5. Kompanie des
Grenadier-Regiments 117, wo er am 24.04.1943 abermals leicht
verwundet wird.
Wieder genesen übernimmt er am 01.07.1943 den Posten des
Adjutanten des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 117 und
übernimmt am 20.07.1943 kurzzeitig die Führung dieses Bataillons,
bis er am 09.08. und am 18.10.1943 erneut jeweils leicht verwundet
wird. Weiterhin wird er zu jener Zeit zum Chef der 4. Kompanie
ernannt.
Am 10.01.1944 Führer des I. Bataillons und auch als
Kampfgruppenführer in Verwendung, wird er am 20.03.1944 zum
Hauptmann und als solcher am 24.04.1944 durch einen Granteinschlag
verschüttet und dabei schwer verwundet. Bis zum 05.11.1944 im
Lazarett, wird er am 22.10.1944 mit Wirkung zum 01.11.1944 zum
Lehroffizier an der Heeres-Unteroffiziersschule Jauer ernannt.
Nachdem im Januar 1945 die sowjetische 4. Panzer-Armee auf den
Oderabschnitt Parchwitz-Steinau-Köben vorstieß, erhielt die
Heeres-Unteroffiziersschule Jauer am 20.01.1945 den Auftrag die
Stadt Steinau zu verteidigen. Bernhard übernahm damit die Führung
der Kampfgruppe Steinau der Heeres-Unteroffiziersschule Jauer und
richtete sich bis zum 23.01.1945 zur Verteidigung ein. Das Halten
der Ortschaft war von entscheidender Bedeutung, denn die Ortschaft
verfügte je über einen Strassen- und Eisenbahn-Übergang über die
Oder. Am 24.01. 1945 durchstieß der Gegner den Verteidigungsring
auf dem Ostufer, wobei es den Verteidigern noch gelang die
Eisenbahnbrücke zu sprengen. Dennoch griff der Gegner über die
Strassenbrücke mit Panzern auf aufgesessener Infanterie an, die
jedoch zurückgeschlagen werden konnten. Nachdem sich der Gegner
auf das Ostufer zurückzog, gelang auch die Sprengung der
Strassenbrücke. Doch gelang die Sprengung nicht vollständig und so
bestand nach wie vor die Möglichkeit des Übergangs von Infanterie.
Bis zum 03.02.1945 hielt die Besatzung aus, obwohl der Gegner
bereits beiderseits Steinaus über die Oder gegangen war. Laut
Wehrmachtsbericht vom 06.02.1945 hielt die
Heeres-Unteroffiziersschule Jauer, unter dem Kommando von Oberst
Reichart, die Stadt mehr als 5 Tage und schlug sich, nachdem
sämtliche Munition verschossen war, befehlsgemäß zu den eigenen
Linien durch. Bei diesen Kämpfen bewies Hauptmann Bernhard
überragende Tapferkeit und wurde dafür am 14.02.1945 mit dem
Ritterkreuz ausgezeichnet.
Am 16.02.1945 erfolgte dann die Ernennung zum Führer des II.
Bataillons des Grenadier-Regiments 564, sowie am 15.05.1945 die
Beförderung zum Major. Als solcher geriet er dann am 08.05.1945 in
Böhmen in sowjetische Gefangenschaft, aus der er am 09.04.1949
entlassen wurde.
Dr. Alfred Bernhard verstarb am 03.05.1987 in Frankfurt/Main.
Beförderungen |
|
Auszeichnungen |
Gefreiter |
01.10.1938 |
|
Eisernes Kreuz II. Klasse |
24.10.1939 |
Reserve-Offiziers-Anwärter |
01.11.1938 |
|
Infanterie-Sturmabzeichen in Silber |
10.07.1942 |
Unteroffizier |
01.04.1939 |
|
Medaille Winterschlacht im Osten |
20.09.1942 |
Feldwebel |
01.04.1940 |
|
Krimschild |
15.01.1943 |
Leutnant der Reserve |
17.07.1940 |
|
Eisernes Kreuz I. Klasse |
05.02.1943 |
Leutnant |
01.09.1941 |
|
Verwundeten-Abzeichen in Schwarz |
30.09.1943 |
Oberleutnant |
01.07.1942 |
|
Deutsches Kreuz in Gold |
23.09.1944 |
Hauptmann |
01.01.1944 |
|
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes |
14.02.1945 |
Major |
01.03.1945 |
|
|