Er selbst, 1928 bei Tschenstochau in Polen geboren und seinem Land zeitlebens kritisch verbunden, hat in den Jahren des Kalten Krieges die polnische Germanistik am Leben erhalten, Editionen in Gang gesetzt, Bibliotheksschätze bewahren helfen, vor allem aber für Verständigung und Austausch geworben: Schon in seiner Doktorarbeit ging es um die literarischen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland. Häufig war er Gast an deutschen Universitäten. Mit einer Festschrift dankten ihm vor drei Jahren Schüler und Kollegen. Ihr Titel war sein Lebensmotto: "Daß eine Nation die andere verstehen möge". Marian Szyrocki starb am vorvergangenen Donnerstag in seiner Wahlheimat Wroclaw (Breslau).