Willi Bunzel wurde am 13.11.1899 in
Liegnitz/Schlesien geboren. Wann genau er seinen Dienst bei der
Armee antrat ist bislang unbekannt, zumindest befindet er sich mit
Meldung vom 10.11.1938 beim Infanterie-Regiment 78, der
26. Infanterie-Division.
Laut einer Stellenbesetzung vom 03.01.1939 ist er Chef der 7.
Kompanie im Infanterie-Regiment 64, wird aber mit Meldung vom
31.08.1939 zum Kommandeur des I. Bataillons im Infanterie-Regiment
473, der 253. Infanterie-Division, ernannt.
Ab dem 10.05.1940 nimmt er so am Westfeldzug teil und wird
anschließend, mit Meldung vom 06.11.1940 zum Kommandeur des III.
Bataillons im Infanterie-Regiment 326, unterstellt der
126. Infanterie-Division, ernannt.
Mit dem 22.06.1941 führt Bunzel sein Bataillon durch die ersten
Wochen des Ostfeldzuges und zeichnet sich dabei stets durch
besonderen mut und hoher Entschlusskraft aus. So gelingt es ihm am
06.08.1941, durch selbstständigen Entschluss, als erste deutsche
Einheit in das brennende Staraja Russa einzudringen. Durch
weiteres Vorstoßen konnte er ein erneutes Festsetzen des Gegners
am ostwärtigen Polissty-Ufer verhindern, womit er die Grundlage
für den Übergang der gesamten Division im Polissty-Abschnitt
schuf. Seine Handlung hatte auch entscheidenden Einfluss auf das
Vorgehen des übergeordneten X. Armee-Korps gegen den
Lowatj-Abschnitt. Weiterhin konnte dabei der verwundete Ia der 11.
sowjetischen Armee gefangen genommen werden. Bunzel wird dafür zum
Ritterkreuz vorgeschlagen, welches ihm am 11.10.1941 als Major und
Kommandeur des III. Bataillons im Infanterie-Regiment 426
verliehen wurde.
Im weiteren Verlauf der unmittelbaren Kämpfe wird das III.
Bataillon unter Bunzels Kommando am 25.10.1941 zur Säuberung der
Ortschaft Malaja Wischera eingesetzt, geriet dabei jedoch unter
gegnerischen Beschuss. Bunzel wird dabei durch einer Zerreißung
der Leber schwer verwundet und in ein Lazarett verlegt. In der
Nacht zum 26.10.1941 verstarb er schließlich an der Schwere seiner
Verwundung im Feld-Lazarett Porchow bei Pleskau. Lt. Volksbund
verstarb er unmittelbar in Malaja Wischera.