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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

      Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Hans Venatier
*   15. Februar 1903 in Breslau;

19. Januar 1959 in Düsseldorf.

NS-Literat.

   
 
Hans Venatier, (* 15. Februar 1903 in Breslau; † 19. Januar 1959 in Düsseldorf) war ein deutscher Lehrer und NS-Literat.1940 erhielt er für seinen Roman „Vogt Bartold“, dessen Thema die deutsche Besiedelung Schlesiens ist, den Volkspreis für Dichtung / Wilhelm Raabe Preis. Carola L. Gottzmann und Petra Hörner nennen den Roman „eine Programmschrift nationalsozialistischer Ideologeme“. Er nahm an den „Tagen deutscher Dichter“ in Weimar teil, die 1941 und 1942 stattfanden.

1942 erscheint „Vogt Bartold“ auf niederländisch: Baljuw Bartold: de groote trek naar het Oosten. Übersetzer war der niederländische, nationalsozialistische Historiker und SS-Funktionär Johannes Theunisz. Das Werk erschien bei dem niederländischen NS-Verlag Hamer, der vor allem Propaganda für die SS betrieb.

Venatier hatte vor 1945 die Funktion eines „Gauschulungsleiters“ inne.

1945 werden seine Schriften von der Militärregierung eingezogen. 1951 wird er Gymnasiallehrer in Betzdorf/Sieg. 1951 ist das Jahr, in dem viele NS-Belastete aufgrund des Entnazifizierungsschlussgesetzes als Beamte wieder eingestellt wurden. Venatier ist weiterhin schriftstellerisch aktiv. In „Der Major und die Stiere“ (1953) behandelt er im derben Volkston, wie sich bayerische Dörfler mit den amerikanischen Besatzungssoldaten „zusammenraufen“, ein ehemaliger NS-Funktionär dabei aber immer gewitzter ist. Die „Deutsche Soldaten-Zeitung“ zur darauf beruhenden Verfilmung: „Film nach unserem Herzen“.

In „Der Boß und seine Narren“ (1956), einer Satire auf die bundesrepublikanische Regierung und Bürokratie verbreitet er altbekannte Stereotypen: „… wie solle man Negersoldaten für die Besatzungsmacht engagieren, wenn bei ihnen bekannt würde, daß die deutschen Frauen, nach denen ihnen die Zunge zum Halse heraushänge und wegen derer sie einzig und allein die Überfahrt wagten, nachdem ihnen die weißen Frauen der Ozeanier verboten seien, wie solle man die Negersoldaten über den Ozean kriegen, wenn die deutschen Frauen ihren Männern treu blieben.

„Der Major und die Stiere“ erschien sowohl im Klosterhaus Verlag Lippoldsberg, dessen Besitzer Hans Grimm war, als auch bei Universitas oder der Buchgemeinschaft Donauland. Im Klosterhaus Verlag Lippoldsberg wurde auch „Vogt Bartold“ neu aufgelegt. 1955 nahm Venatier an den Pürgger Dichterwochen 1955 teil, bei denen er andere NS-Autoren wie etwa Hans Grimm wieder traf.

Seiner Selbsttötung 1959 ging ein kleiner politischer Skandal voraus. Venatier wurde ins Kultusministerium (unter der damaligen CDU-Regierung) einbestellt, da er einen Beitrag „Ist das Neofaschismus“ (1958), in der er „Führertum“ und Demokratie für vereinbar erklärt hatte, für die rechtsextreme Zeitschrift Nation Europa geschrieben hatte. Die Reaktion seines Dienstherren entsprach nicht seinen Vorstellungen, Venatier tötete sich selbst. Für die extreme Rechte ist dies bis heute ein „Märtyrertod“. Eine erste Serie von Leserbriefen im Spiegel anlässlich dessen Kurzmeldung zum Tod Venatiers besteht ausschließlich aus Leserbriefen, die die These vom Märtyrertod stützen, in späteren Leserbriefen wird dieses bestritten und sein schlechter Gesundheitszustand verantwortlich gemacht.

Der „Märtyrertod“ von Venatier wurde im Jahr 2000 noch von der Redaktion von Nation Europa vertreten oder findet sich auch heute noch auf rechtsextremen Webseiten.  Neben Nation Europa war er für Zeitschriften des Vertriebenenspektrums wie etwa Der Schlesier aktiv. Der Nachlass wurde von seiner Frau Annelise Venatier betreut und befindet sich heute im Deutschen Literaturarchiv Marbach.[14] Annelise Venatier wurde 1983 der schlesische Kulturpreis der Jugend vom Studentenbund Schlesien verliehen.

   
 

Quelle; " Wikipedia,2016"