Franz-Albrecht Maximilian Wolfgang Josef Thaddäus Maria Metternich-Sándor (* 23. Oktober 1920 auf Schloss Groß Rauden im Landkreis Ratibor; † 25. Juni 2009 in Cetona, Italien) war ein österreichisches Mitglied des Hauses Hohenlohe. In Deutschland wurde er häufig als "Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey" bezeichnet.
Franz-Albrecht Metternich-Sándor war das jüngste Kind von Viktor III. von Ratibor aus dem Hause Hohenlohe-Schillingsfürst-Breunner-Enkevoirth (1879–1945) und Elisabeth Pauline zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg (1886–1976). Er wurde 1926 von Klementine von Metternich-Sándor (1870–1963), eine Tante mütterlicherseits, adoptiert. Am 2. Oktober 1962 heiratete er Isabella Gräfin zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck (* 1939), Tochter von Franz Josef zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck und Cäcilie zu Salm-Salm (1911-1991).
Er war Eigentümer von Schloss Grafenegg und Schloss Corvey und wohnte im Schloss Neuaigen bei Tulln in Niederösterreich.
Franz-Albrecht Metternich-Sandor war der Eigentümer einer der größten Privatbibliotheken Deutschlands, der Fürstlichen Bibliothek Corvey. Sie besteht aus ca. 74.000 Bänden und wurde in Zusammenarbeit des Besitzers mit der Universität Paderborn und dem Land Nordrhein-Westfalen von 1985 bis 1998 wissenschaftlich erschlossen. Ihre Bestände wurden der Öffentlichkeit in Microfiche-Editionen zugänglich gemacht. Die Mitwirkung von Franz-Albrecht Metternich-Sandor an diesem Projekt wird als vorbildlich bezeichnet und gilt als einzigartig in Deutschland. Die Bibliothek verfügt über Bücher aus dem 19. Jahrhundert, unter ihnen auch sehr seltene Ausgaben, darunter zahlreiche Romane und Dramen aus der Zeit des Biedermeier. Das uns bis heute überlieferte charakteristische Profil der Bibliothek wurde geprägt durch August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der von 1860 bis 1874 Bibliothekar des Herzogs von Ratibor in Corvey war. Als herausragend gelten hier die Anschaffung von „Pracht- und Ansichtenwerken“ verschiedener Fachrichtungen, die „Vermehrung des Altdeutschen Faches“, der Ankauf des Nachlasses von Paul Wigand (Corbeiensien aus der Klosterzeit) sowie die Erstellung eines alphabetischen Kataloges nach damals modernsten Methoden.