Emanuel Wurm (* 16. September 1857 in Breslau; † 3. Mai 1920 in Berlin) war ein deutscher Politiker (SPD, USPD).

Nach dem Abitur in Berlin studierte Wurm, der jüdischen Glaubens war, von 1876 bis 1880 in Breslau Chemie. Anschließend wurde er Leiter der Essig Presshefefabriken in Dresden. 1883 wechselte er als Redakteur zur Zeitschrift für Spirituosen und Presshefeindustrie in Wien. Nachdem er 1887/88 ein Jahr Redakteur der Zeitung Volksfreund war, begründete 1888 er den Konsumverein Vorwärts in Dresden. Bereits 1890 begann er wieder mit der Arbeit als Journalist und wurde Redakteur der Zeitung Volkswille in Hannover. Seit 1902 arbeitete er für Die Neue Zeit und wurde im selben Jahr Vorsitzender des Vereins Arbeiterpresse. Seine Ehefrau Mathilde war ebenfalls Reichstagsabgeordnete. Er starb an den Folgen einer Operation. Sein Gehirn hatte er dem Hirnforscher Oskar Vogt zu Forschungszwecken vermacht.

Nach Wurm ist die Emanuel-Wurm-Straße in Weimar benannt

Wurm war ursprünglich Mitglied der SPD. Anfang des 20. Jahrhunderts leitete er gemeinsam mit Karl Kautsky die SPD-Theoriezeitschrift Die Neue Zeit und unterrichtete auch an der SPD-Parteischule in Berlin. Im Streit um die Bewilligung der Kriegskredite schloss er sich der neu gegründeten USPD an.

Wurm war erstmals von 1890 bis 1907 Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Reuß jüngere Linie.[1] Nachdem er den Wahlkreis zwischenzeitlich verloren hatte, konnte er ihn 1912 erneut gewinnen und gehörte dem Reichstag dann bis 1918 an.[2] Anschließend war er bis zu seinem Tode Mitglied der Weimarer Nationalversammlung.