Wolfgang Reichmann (* 7. Januar 1932 in Beuthen, Oberschlesien; † 7. Mai 1991 in Waltalingen bei Zürich) war ein deutscher Schauspieler.

Reichmann studierte in den 1950er Jahren in Frankfurt am Main zwei Semester Germanistik und Theaterwissenschaften sowie vier Semester an der Musikakademie (unter anderem Operngesang). Als Schauspieler begann er ebenfalls am Frankfurter Theater. Sein Weg als Theaterschauspieler führte ihn bis 1963 außerdem an Theater in Gießen, Düsseldorf und München. Ab 1963 war er bis zu seinem Tode Ensemblemitglied am Zürcher Schauspielhaus. Reichmann war ein vielseitiger Charakterdarsteller, der neben den großen Rollen des klassischen Repertoires (Titelrolle im Faust, Danton in Dantons Tod und diversen Shakespeare-Rollen) auch die modernen Rollen beherrschte (Friedrich Dürrenmatt, Edward Bond). In seinen letzten Lebensjahren wandte sich Reichmann verstärkt dem Musical zu und spielte u. a. im Berliner Theater des Westens mit Helen Schneider, Hildegard Knef und Utz Richter in Cabaret sowie in Berlin die Hauptrolle in Anatevka.

Sein Filmdebüt gab er 1954. Reichmann war nur selten in Kinorollen zu sehen, häufiger dagegen in Fernsehproduktionen.

1991 übernahm er die Rolle des Herrn Lüttich in der ARD-Fernsehserie Haus am See. Nach nur sechs Drehtagen starb Reichmann im Mai 1991 überraschend an den Folgen eines Herzinfarktes. Die Rolle wurde nicht wieder besetzt, sondern umgeschrieben.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb nach seinem plötzlichen Tode über Wolfgang Reichmann: „Reichmann, eine imposante Figur mit markantem, fast kahlem Schädel und meist mit Vollbart, war einer der vielseitigsten deutschsprachigen Schauspieler.