Hans-Busso von Busse entstammte einer Familie aus Mittenwalde (17. Jahrhundert) bzw. später aus dem Landkreis Neisse (Oberschlesien), aus der der königlich preußische OberstleutnantEduard Busse im Jahr 1859 in den preußischen Adelsstand erhoben wurde,[3] und war der Sohn des Ministerialrats Dr. Hans Joachim von Busse (1896–1946) und der Luise von Oppell (1908–??).
Nach einer Lehre als Zimmermann (1948–1950) studierte er Architektur an der TH München. 1952 wurde er in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen. 1954/1955 machte er seinen Master-Abschluss im Rahmen des Fulbright-Programms am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA. Parallel arbeitete er im Büro von Minoru Yamasaki. 1956 gründete er schließlich ein eigenes Architekturbüro in München, später auch in Düsseldorf.
Während seines Studiums wurde er Mitglied der Studentischen Sängerverbindung (SSV) Gotia München im Sondershäuser Verband. Busse heiratete am 30. August 1957 in Neheim die Kunsthandwerk-Importkauffrau Waltraud Kaiser (* 4. Mai 1933 in Neheim), die Tochter des Heinz Kaiser und der Martha Brückmann.[5]
1976 erhielt von Busse einen Ruf als Ordinarius für Entwerfen und Baukonstruktion an die Universität Dortmund; von 1981 bis 1985 war er Dekan der Fakultät Bauwesen. Seit 1994 war er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, seit 1995 Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste[2]. Hans-Busso von Busse war von 1971 bis 1976 Präsident des Bundes Deutscher Architekten (BDA) in Deutschland.[2] In dieser Zeit verabschiedete er eine Grundsatzerklärung, welche den Architekten eine besondere gesellschaftliche Verantwortung für die von ihnen bebaute Umwelt vor Augen führte.
Zu seinen bekannten Werken gehören Kirchenbauwerke, die Sanierung des Lichtenfelser Stadtschlosses und die Erweiterung des Münchner Stadtarchivs. Höchste Anerkennung erhielt von Busse als Architekt des neuen Flughafens München "Franz-Josef-Strauß", als er den Zentralbereich der Passagierabfertigung mit Terminal 1, Zentralgebäude, Tower und Parkhäusern gestaltete. Ihm war an einer engen Verflechtung der Anlagen der Passagierabfertigung mit der Landschaft, mit dem Erscheinungsbild des Erdinger Mooses gelegen. Mit der Verwendung weißer Baumaterialien und dem Spiel mit den unterschiedlichen Lichtstimmungen im Tages- und Jahresverlauf schuf er ein besonders freundliches Ambiente im lichtdurchfluteten Terminal. Sein Credo war "die Architektur des Maßvollen und der Rücksichtnahme, in einer Architektur, die das Angemessene mit dem Schönen zu verbinden weiß" (Hans Busso von Busse, Heinz Blees, Roland Büch, Nils Kampmann, "Das menschliche Maß. Idee und Konzept des Münchner Flughafen - Zentralbereich der Passagierabfertigung" in Hildebrand, Wallbaum [Hrsg.], Der Flughafen München. Ein Jahrhundertwerk, München: Leo-Verlag, 1992, Band 1 Konzeption)
Hans-Busso von Busse verstarb am 7. November 2009 im Alter von 79 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in München.