Karl Friedrich Wilhelm Wander war der älteste Sohn des Dorfschneiders von Fischbach. Er besuchte ab 1810 die dortige Schule. 1818 begann er eine Tischlerlehre in Warmbrunn, die er schon nach einem halben Jahr abbrach, um seinen Wunschberuf Lehrer zu erlernen. Zuerst wurde er vom Dorfpastor, 1822 bis 1824 dann auf dem Bunzlauer Lehrerseminar ausgebildet. Anschließend war er Hilfslehrer in Gießmannsdorf, ehe er 1827 an die evangelische Stadtschule in Hirschberg wechselte. Dort praktizierte er die pestalozzischen Ideen in seinem Mutterspracheunterricht. Außerdem setzte er sich für die Lehreremanzipation ein. Seine freiheitliche, manchmal als kommunistisch bezeichnete Einstellung führte oft zu Reibereien mit seinen Vorgesetzten. Dies führte 1845 zu einer Hausdurchsuchung und zur Amtsenthebung. 1847 wurde er nach einem Freispruch zwar wieder eingesetzt, nach der Märzrevolution 1848 musste er 1849 den Lehrerberuf aber endgültig aufgeben. Er wurde als „Aufwiegler und Verführer zu Aufruhr und Rebellion“ entlassen. Er wanderte 1850 in die USA aus, kehrte aber im Jahr darauf wieder nach Deutschland zurück.
1852 machte er sich mit einem Gewürzgeschäft in Hermsdorf selbstständig. 1874 zog er nach Quirl, einem Dorf zwischen Hirschberg und Schmiedeberg um, wo er 1879 starb. In der DDR galt er als Wegbereiter von Liberalismus zu Sozialismus. Die Pädagogische Hochschule in Dresden trug seinen Namen.
Ein lebenslanges Steckenpferd Wanders waren Sprichwörter. Schon als Lehrer sammelte er diese und setzte sie für Unterrichtszwecke ein. Er veröffentlichte verschiedene Sprichwortsammlungen, zuerst für Kinder. Ab 1862 entstand dann sein Deutsches Sprichwörter-Lexikon, die mit 250.000 Einträgen bis heute größte Sammlung von Sprichwörtern.