Ralf Thenior wuchs in Hamburg auf. Er absolvierte eine Lehre zum Verlagskaufmann, danach eine Ausbildung zum Übersetzer am Dolmetscherinstitut der Universität Saarbrücken. Nachdem er auf dem Zweiten Bildungsweg sein Abitur gemacht hatte, studierte er an der Universität Hamburg Germanistik und Soziologie. Er unternahm ausgedehnte Reisen in Nord- und Mittelamerika und gehörte 1977 zu den Organisatoren des 1. Bundesdeutschen Lyrikfestivals in Hamburg. 1985/86 hatte er eine Poetik-Dozentur an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz inne. Thenior lebt heute als freier Schriftsteller in Dortmund[1].
Ralf Thenior begann in den Siebzigerjahren als Verfasser von Alltagslyrik, der sich von der damaligen Tendenz zur „Neuen Subjektivität“ distanzierte, vielmehr durch die Verwendung der Alltagssprache in seinen Gedichten einen Beitrag zur Sprachkritik leisten wollte. Theniors frühe erzählende Prosa bedient sich phantastischer Elemente und trägt experimentelle Züge. Seit den Neunzigerjahren ist er auch Verfasser erfolgreicher Kinder- und Jugendbücher.
Ralf Thenior ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und des Literaturrates NRW. Er erhielt u. a. folgende Auszeichnungen: 1984 den Förderpreis des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen, 1987 den Literaturpreis Umwelt, 1990 den Literaturpreis Ruhrgebiet, 1993 den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis und 1996 das Stadtschreiberamt in Plowdiw (Bulgarien).
Ralf Thenior war mit Jutta Richter verheiratet, aus dieser Ehe ist eine Tochter hervorgegangen.