Peter Horst Neumann (* 23. April 1936 in Neisse, Oberschlesien; † 27. Juli 2009 in Nürnberg) war ein deutscher Lyriker, Essayist und Literaturwissenschaftler.
Nach der Vertreibung 1945 wuchs Peter Horst Neumann in Aue (Sachsen) auf. In Leipzig studierte er Musik (Gesang, Klavier, Kontrabass) und Germanistik; 1958 wurde er relegiert und floh nach West-Berlin. 1965 promovierte er bei Walther Killy in Göttingen mit einer Arbeit über Jean Pauls Roman Flegeljahre. Als Ordinarius für Neuere Deutsche Literaturgeschichte lehrte er ab 1968 an der Universität Freiburg im Üechtland (Schweiz), ab 1980 an der Justus-Liebig-Universität Gießen und von 1983 bis zu seiner Emeritierung 2001 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 1984 bis 2002 war er Präsident der Eichendorff-Gesellschaft; 1995 initiierte er mit Reinhard Knodt die Nürnberger Autorengespräche. Seit 2000 war er Präsident der Goethe-Gesellschaft in Erlangen. Gemeinsam mit Ilse Aichinger und anderen Autorenkollegen übte er im Frankfurter Appell Kritik an der Rechtschreibreform von 1996.
Peter Horst Neumann lebte mit seiner Frau, der Malerin Astrid Neumann (geb. Steinkopf), in Nürnberg. Das Paar adoptierte zwei indische Kinder. Für sein lyrisches Schaffen, mit dem er spät an die Öffentlichkeit trat, wurde Neumann 2002 in die Bayerische Akademie der Schönen Künste berufen. Seit 2004 leitete er als Nachfolger von Albert von Schirnding deren Literaturabteilung.