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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Januar 1945 Moltke wird gemeinsam mit Eugen Gerstenmaier und weiteren Mitgliedern des Kreisauer Kreises vor dem Volksgerichtshof angeklagt. Der Richter Roland Freisler verkündet Moltkes Todesurteil wegen Hochverrats. Da ihm keine Beteiligung am Attentat  nachgewiesen werden kann, wird ihm vor allem seine christliche Grundhaltung zur Last gelegt. 23. Januar 1945 Helmuth James Graf von Moltke wird in Berlin - Plötzensee durch den Strang hingerichtet.   

  Helmuth James Graf von Moltke    

* 11. März 1907 in Kreisau.

23.1. 1945 in Berlin   

 Widerstandskämpfer, Jurist.

   
 
Helmuth James Graf von Moltke (* 11. März 1907 in Kreisau; † 23. Januar 1945 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Begründer der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis.

Helmuth James Graf von Moltke stammte aus dem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht Moltke. Moltke war der Urgroßneffe von Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke und Eigentümer des Landguts Kreisau in Schlesien. Seine Mutter Dorothy Rose Innes war Südafrikanerin britischer Abstammung und Tochter eines Obersten Richters der Südafrikanischen Union.

Von 1927 bis 1929 studierte Moltke Rechts- und Staatswissenschaften in Breslau, Wien und Berlin. 1931 heiratete er Freya Deichmann, die er in Österreich kennengelernt hatte. 1928 beteiligte er sich zusammen mit Hochschullehrern und Leitern der Jugendbewegung an der Organisation der „Löwenberger Arbeitsgemeinschaften“, in denen stellenlose junge Arbeiter und Jungbauern mit Studenten zusammengeführt wurden, um voneinander zu lernen und in berufsübergreifender Fortbildung staatsbürgerliche Kenntnisse, Pflichten und Rechte einzuüben. In Kreisau stellte Moltke uneigennützig Teile seines Grundbesitzes für bäuerliche Existenzgründungen zur Verfügung, was ihm die scharfe Kritik benachbarter Grundbesitzer eintrug. Seine Eltern gehörten zu den Mitbegründern der Christian Science in Deutschland.

1934 bestand er sein Assessorexamen. Er verzichtete 1935 darauf, Richter zu werden, da er dann der NSDAP hätte beitreten müssen. Stattdessen wurde er Rechtsanwalt in Berlin, zuerst in der Kanzlei von Karl von Lewinski, dann arbeitete er mit Paul Leverkuehn zusammen. Als Anwalt für Völkerrecht und internationales Privatrecht konnte er einerseits zur Auswanderung gezwungenen Juden und anderen Opfern des NS-Regimes helfen und andererseits Auslandsreisen unternehmen, um Kontakte zu pflegen. Unter anderem vertrat Moltke die jüdischen Eigentümer des Berliner Unternehmens M. Kempinski & Co. in den „Arisierungs“-Verhandlungen.

Zwischen 1935 und 1938 hielt Moltke sich regelmäßig in Großbritannien auf und absolvierte in London und Oxford die englische Ausbildung zum Rechtsanwalt, um für den Fall einer Auswanderung nach England gute berufliche Chancen zu haben. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Moltke Mitarbeiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht im Berliner Schloss und ab 6. September 1939 in der völkerrechtlichen Abteilung (Beratungsstelle für Völkerrecht) der Amtsgruppe Ausland/Abwehr tätig, dem geheimen Nachrichtendienst der deutschen Wehrmacht unter Admiral Canaris.

Seine Aufgaben bestanden darin, Erkenntnisse aus dem Ausland, beispielsweise von Militärattachés und aus ausländischen Zeitungen, zu sammeln und Nachrichten von militärpolitischer Bedeutung an die zuständigen Wehrmachtdienststellen weiterzuleiten. Weiterhin sollte er die Verbindung zwischen dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und dem Auswärtigen Amt unterhalten, vor allem aber Gutachten in Fragen des Kriegsvölkerrechts erstellen. Mit den Gutachten hoffte Moltke, humanitär auf das militärische Geschehen einwirken zu können. Dabei wurde er von Hitler-Gegnern wie Admiral Canaris und Generalmajor Hans Oster, dem Chef der Zentralabteilung, unterstützt. Wie erst 2007 entsperrte Dokumente aus dem „Moltke-Dossier“ im britischen Nationalarchiv belegen, war das Foreign Office detailliert über Moltkes Gesinnung, Kenntnisse und Absichten unterrichtet.[1] Aber dennoch kam es zu keiner Zusammenarbeit mit dem deutschen Widerstand. Lediglich das von Moltke über Bischof Eivind Berggrav [2] in Oslo übermittelte sechste Flugblatt der Weißen Rose wurde von der britischen Royal Air Force im Juli 1943 über Deutschland abgeworfen.[3]

Moltkes Haltung und seine Einsprüche gegen völkerrechtswidrige Befehle waren nicht gefahrlos, und im Januar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet. Im Januar 1945 standen Moltke und andere Mitglieder des Kreisauer Kreises vor dem Präsidenten des Volksgerichtshofes, Roland Freisler. Da Moltke eine Beteiligung an Staatsstreich-Vorbereitungen nicht nachgewiesen werden konnte, stützte Freisler seine Anklage auf einen anderen Schuldvorwurf: Moltke und seine Mitstreiter hätten darüber nachgedacht, wie ein sich auf sittliche und demokratische Grundsätze zurückbesinnendes Deutschland in einer Zeit nach Hitler entstehen könnte, was Freisler als ein todeswürdiges Verbrechen ansah.

Hanns Lilje schreibt in seiner Biografie, dass Moltke vor dem Volksgerichtshof in „klarer Erkenntnis des schon beschlossenen Todesurteils den moralischen Mut zum Angriff auf Freisler und die gesamte Institution besessen“ habe. Auch Inge Scholl zitiert Moltke entsprechend mit seiner ebenso provokanten, wie letztlich historisch weitsichtigen Aufforderung angesichts der korrupten NS-Justiz: „Macht eine Legende aus uns![4]

Moltke wurde am 11. Januar 1945 zum Tode verurteilt und zwölf Tage später im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt. In einem Brief aus der Haft hinterließ Moltke für seine beiden Söhne seine Motivation zum Widerstand: „Seitdem der Nationalsozialismus zur Macht gekommen ist, habe ich mich bemüht, seine Folgen für seine Opfer zu mildern und einer Wandlung den Weg zu bereiten. Dazu hat mich mein Gewissen getrieben – und schließlich ist das eine Aufgabe für einen Mann.“ Als sehr religiöser Mensch war er einerseits entschieden gegen das NS-Unrechtsregime, aber auch gegen ein Attentat auf Hitler.

Hans Mommsen weist darauf hin, dass Moltke und die Leute vom Kreisauer Kreis erwarteten, das Nazireich werde von innen heraus zusammenbrechen, ohne ein Attentat. Sie hatten eine universalhistorische Sicht: die Welt werde neugestaltet, wie nach dem Zusammenbruch der Kirche am Ende des Mittelalters. Deshalb lehnte Moltke nationalstaatliches Denken ab, wie Goerdeler und von Hassel es wollten, weil die einen europäischen Staatenbund unter deutscher Führung beschrieben. Vor allem müssen „raumfremde Mächte“ aus Europa herausgehalten werden, das richtete sich vor allem gegen die USA. Alfred Delp beispielsweise wünschte sich einen „Dritten Weg“, indem die kirchliche ökumenische Bewegung gegen die Angelsachsen gerichtet war und aus der NS-Raubwirtschaft werde eine künftige Verbundwirtschaft hervorgehen.

Zitat

„Ich habe mein ganzes Leben lang ... gegen einen Geist der Enge, der Überheblichkeit, der Intoleranz und des Absoluten ... angekämpft, der in den Deutschen steckt und der seinen Ausdruck in dem nationalsozialistischen Staat gefunden hat.“

Helmuth James Graf von Moltke, 11. Oktober 1944 [5]

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "