Maria Goeppert-Mayer (* 28. Juni 1906 in Kattowitz, Oberschlesien; † 20. Februar 1972 in San Diego, Kalifornien) war eine deutsch-amerikanische Physikerin und eine der wenigen Frauen, die einen naturwissenschaftlichen Nobelpreis erhielten.
Goeppert-Mayer wurde 1906 als einziges Kind des späteren Pädiatrieprofessors Friedrich Göppert (1870–1927) und seiner Frau, der Lehrerin für Sprachen und Musik Maria Göppert geboren. Ihr Großvater war der Juraprofessor Heinrich Robert Göppert (1838–1882), ein Urgroßvater der Botanikprofessor Heinrich Göppert und ein Ururgroßvater bereits Professor für Pharmazie. Mit ihren Eltern zog sie 1910 nach Göttingen. Für ihre Eltern war es selbstverständlich, dass sie nach dem Abitur 1924 studieren würde. Zuerst wollte Goeppert-Mayer Mathematikerin werden, wechselte dann aber nach drei Jahren in die Physik. 1930 promovierte sie „Über Elementarakte mit zwei Quantensprüngen“ beim späteren Nobelpreisträger Max Born.
Wie wissenschaftlich bedeutend die Universität Göttingen damals war, zeigte sich auch daran, dass bei ihrem Rigorosum auch James Franck und Adolf Windaus anwesend waren. Sie heiratete den Franck-Mitarbeiter Joseph Edward Mayer (1904–1983), den späteren Präsidenten der American Physical Society, und ging mit ihm in die USA. Das Paar hatte zwei Kinder. Sie lehrte – während der Zeit der Great Depression wollte niemand die Frau eines Professors bezahlen – unentgeltlich an der Johns Hopkins University (1930–1939) und an der Columbia University (1939–1946) und publizierte zusammen mit ihrem Mann 1940 das Buch „Statistical Mechanics“. In den 30er Jahren arbeitete sie eng mit Karl Herzfeld zusammen. Auch beim Atomwaffenprogramm arbeitete sie mit. Erst ab 1946 wurde sie ordentliche Professorin an der University of Chicago.