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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Edith   Stein     

*  12.1.10.1891 in Breslau,

† 2.8.1942mit ihrer Schwester Rosa verhaftet und in Auschwitz ermordet.

Am 1. Mai 1987 in Köln selig gesprochen, am 11. Oktober 1998 heilig gesprochen in Rom.

Philosophin.

   
 

Edith Stein, Ordensname Teresia Benedicta a Cruce (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine deutsche Philosophin, Frauenrechtlerin, katholische Nonne jüdischer Herkunft und Märtyrin. Papst Johannes Paul II. sprach sie am 1. Mai 1987 selig und am 11. Oktober 1998 heilig. Ihr Gedenktag ist der 9. August.

Edith Stein wurde als jüngstes von elf Kindern in eine jüdisch-orthodoxe Familie geboren. Vierzehnjährig unterbrach sie das Gymnasium in Breslau und lebte fast ein Jahr bei ihrer Schwester Else Gordon in Hamburg. Zu der jüdisch-orthodoxen Tradition ihres Elternhauses entwickelte die junge Edith Stein ein kritisches Verhältnis und bekannte sich zeitweilig zum Atheismus.

Ihre früh verwitwete Mutter ermöglichte allen Kindern eine solide Ausbildung. An den Universitäten Breslau, Göttingen und Freiburg im Breisgau studierte Edith Stein vor allem Philosophie, Psychologie und Geschichte. Nach ihrer Doktorarbeit (1916) mit dem Thema Zum Problem der Einfühlung war sie bis 1918 wissenschaftliche Assistentin ihres Doktorvaters, des Philosophen Edmund Husserl in Freiburg. Obwohl mit Auszeichnung promoviert, wurde sie nicht zur Habilitation zugelassen. An der Universität Göttingen legte sie 1919 erfolglos die Habilitationsschrift Psychische Kausalität vor; in Breslau und Freiburg im Breisgau bewarb sie sich vergebens mit der philosophischen Abhandlung Potenz und Akt.

Den Wendepunkt im Leben Edith Steins bildete die Lektüre der Autobiographie der Unbeschuhten Karmelitin Teresa von Ávila, deren Buch sie in einer einzigen Nacht von Anfang bis Ende las. Am 1. Januar 1922 in Bad Bergzabern wurde Edith Stein durch die Taufe in die römisch-katholische Kirche aufgenommen. Anschließend siedelte Edith Stein in die Pfalz über, wo sie Lehrerin an der konfessionellen Mädchenschule St. Magdalena der Dominikanerinnen in Speyer wurde. Ihr väterlicher Berater und Seelenführer in dieser Zeit war Domkapitular Joseph Schwind.

Zwischen 1927 und 1933 hatte sie intensiven Kontakt zur Erzabtei Beuron; 15 Aufenthalte sind nachgewiesen. Der Beuroner Erzabt Raphael Walzer hielt sie über Jahre von ihrem Plan ab, in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen einzutreten, und bat sie, weiterhin und verstärkt in der Öffentlichkeit zu wirken. Daher wechselte Edith Stein 1932 zum katholischen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster (Westfalen), wo sie besonders gern die Kirche St. Ludgeri besuchte. In Münster beschäftigte sie sich u. a. mit Thomas von Aquin. In dieser Zeit begegnete sie dem Philosophen Peter Wust. Sie hielt Vorträge zur Frauenfrage und zu Problemen der neueren Mädchenbildung. Am 14. Oktober 1933, zur ersten Vesper des Hochfests ihrer Namenspatronin Teresa von Ávila, trat Edith Stein mit 42 Jahren als Postulantin in den Kölner Karmel Maria vom Frieden ein und nahm zur Einkleidung ein halbes Jahr später den Ordensnamen „Schwester Teresia Benedicta a Cruce“ (d. h. „die vom Kreuz Gesegnete“) an. Zwei Jahre später, 1936, ließ sich auch Ediths ältere Schwester Rosa (* 1883) taufen. Rosa Stein lebte später als Außenschwester an der Pforte des Karmels in Köln und übersiedelte dann mit ihrer Schwester auch in den Karmel von Echt.

Auf Druck des Naziregimes erhielt Edith Stein als gebürtige Jüdin 1933 Lehrverbot und musste ihre Stelle in Münster aufgeben. Kurz zuvor, am 1. April 1933, hatten die Nationalsozialisten zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen und damit eine Pogromstimmung erzeugt. Unmittelbar darauf bat Edith Stein den damaligen Papst Pius XI., mit einer Enzyklika gegen die Judenverfolgung einzuschreiten. Heinz-Günther Schöttler schreibt dazu[1]:

„… hat sie doch bereits im April 1933 Papst Pius XI. in einem Brief auf den ‚Judenhaß‘ und den begonnenen ‚Vernichtungskampf‘ gegen die Juden in Deutschland aufmerksam gemacht (vgl. Freiburger Rundbrief. Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung 10, 2003, S. 162 – 175). Sie mahnte, ‚wir alle, die treue Kinder der Kirche sind und die Verhältnisse in Deutschland mit offenen Augen betrachten, fürchten das Schlimmste für das Ansehen der Kirche, wenn das Schweigen noch länger anhält‘.“

„… Hat der Papst, haben die Christen auf ihre und andere warnende Stimmen gehört?“ Vergeblich hat Edith Stein ihre Hoffnung ausgedrückt, „dass die Kirche Christi ihre Stimme erhebe, um diesem Mißbrauch des Namens Christi Einhalt zu tun.“

Eine direkte Antwort aus dem Vatikan erhielt Edith Stein zwar nicht, aber der Staatssekretär und spätere Papst Pius XII. schrieb dem Erzabt Walzer, dass der Brief pflichtgemäß dem Papst vorgelegt worden sei.[2] [3]

Um den Kölner Karmel zu schützen, siedelte Edith Stein mit ihrer Schwester Rosa 1938 in den Karmel im niederländischen Echt über. Als während der deutschen Besetzung der Niederlande die Deportation von Juden begannen, baten katholische, protestantische und calvinistische Vertreter den Reichskommissar Arthur Seyß-Inquart, diese einzustellen. Insbesondere baten sie darum, die getauften Juden zu verschonen. Darauf hin bot Seyß-Inquart an, alle vor 1941 getauften Juden zu verschonen, wenn die Kirchen dies nicht öffentlich machen würden. Der katholische Erzbischof von Utrecht, Johannes de Jong, veröffentlichte am 26. Juli 1942 einen Hirtenbrief gegen das Vorgehen der Deutschen gegen die Juden. Als Reaktion darauf wurden 244 zum Katholizismus konvertierte ehemalige Juden, darunter auch Edith und Rosa Stein, am 2. August 1942 von der Gestapo verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork gebracht. [4]

Von dort wurden die beiden Schwestern Stein am 7. August in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau mit der Reichsbahn deportiert und am 9. August 1942 in der Gaskammer ermordet. Es war Edith und Rosa Stein nicht mehr möglich gewesen, aus Echt in den Schweizer Karmel Le Pâquier zu fliehen. Anscheinend hatten der Konvent von Le Pâquier die Gefährdung nicht klar genug erkannt, so dass zu viel Zeit mit der Beschaffung der notwendigen Dokumente und der Unterkünfte verstrich. Es wird aber auch berichtet, dass Edith Stein eine privilegierte Rettung für sich selbst ablehnte. Aus ihrem Testament vom 9. Juni 1939:

Schon jetzt nehme ich den Tod, den Gott mir zugedacht hat, in vollkommener Unterwerfung unter Seinen heiligsten Willen mit Freuden entgegen. Ich bitte den Herrn, daß Er mein Leben und Sterben annehmen möchte zu seiner Ehre und Verherrlichung, für alle Anliegen der heiligsten Herzen Jesu und Mariä und der Heiligen Kirche, insbesondere für die Erhaltung, Heiligung und Vollendung unseres heiligen Ordens, namentlich des Kölner und Echter Karmels, zur Sühne für den Unglauben des jüdischen Volkes und damit der Herr von den Seinen aufgenommen werde und sein Reich komme in Herrlichkeit, für die Rettung Deutschlands und den Frieden der Welt, schließlich für meine Angehörigen, lebende und tote und alle, die Gott mir gegeben hat: Dass keines von ihnen verloren gehe.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "