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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

           Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Georg   Heym     

* 30.10.1887 in Hirschberg,

 † 16.1.1912 in Berlin.

Schriftsteller.

   
 
Georg Theodor Franz Artur Heym (* 30. Oktober 1887 in Hirschberg, Schlesien; † 16. Januar 1912 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und einer der wichtigsten Lyriker des frühen literarischen Expressionismus.

Georg Heym kam als Sohn des Staats- und späteren Reichsmilitärstaatsanwalts Hermann Heym (1850–1920) und dessen Frau Jenny geb. Taistrzik (1850?–1923) zur Welt. Er hatte eine Schwester, Gertrud (1889–1920). Am 16. Januar 1912 verunglückte er beim Schlittschuhlaufen auf der Havel tödlich, als er seinen eingebrochenen und ertrinkenden Freund Ernst Balcke retten wollte.

Trotz seines kurzen Lebens gilt Heym heute als einer der bedeutendsten Lyriker deutscher Sprache und Wegbereiter des literarischen Expressionismus.

„Der Lyriker und Novellist wäre vielleicht einer der größten Dichter Deutschlands geworden, jedenfalls des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Poesie, die Formstrenge mit verblüffendem Bilderreichtum und kühnen Visionen verbindet, zeichnet sich durch eine unvergleichliche, ekstatisch-dämonische Aura aus und hat in hohem Maße die Vorstellung vom deutschen Expressionismus geprägt, zumal vom Frühexpressionismus.“

Marcel Reich-Ranicki, FAZ vom 18. Oktober 2003

Das Verhältnis zum bürgerlich-konservativen Elternhaus war problematisch. Rudolf Balcke, der Bruder von Ernst, hält diesbezüglich in einem Brief vom 3. September 1946 fest: „Vater Heym war sehr schwermütig, stark religiös eingestellt, aktiv in der Inneren Mission tätig. Frau Heym trat nie besonders hervor, seine Schwester Gertrud war ebenfalls sehr kirchlich und religiös eingestellt und allen weltlichen Dingen und Freuden ablehnend. Neigte ebenfalls zur Schwermut. In dieser Umgebung hat G. Heym, der das Leben und seine Freuden bejahte, sich nie wohl gefühlt […].“ Der Schulbesuch des jungen Heym ist durch häufige Ortswechsel geprägt, die sich aus den dienstlichen Versetzungen des Vaters ergaben. Ab 1896 besucht er das Gymnasium Gnesen und ab 1899 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Posen, um dann ab Oktober 1900 als Schüler des Königlich Joachimthalschen Gymnasiums Berlin-Wilmersdorf aufgenommen zu werden. Hier wird er allerdings nicht in die Oberprima versetzt. Das Friedrich Wilhelm-Gymnasium Neuruppin nimmt ihn auf, doch wird ihm auch hier zunächst die Zulassung zur Reifeprüfung im Herbst 1906 verweigert; nach einem weiteren Zulassungsgesuch kann er allerdings am 20. März 1907 die Schule mit Abschluss verlassen.

Im Mai 1907 beginnt er ein Jurastudium in Würzburg, wo er in der Körnerstraße 2 wohnt. Er wird für gut ein Jahr Mitglied des Corps Rhenania. Zunächst begeisterter Corpsstudent und guter Fechter, empfindet er das Corpsleben bald als „furchtbar, geisttötend, stumpfsinnig, lächerlich“ und verläßt den Bund - ob freiwillig oder verlangt, bleibt auch nach den Kösener Meldungen der Jahre 1908/09 unklar.

Im November 1908 wechselt er an die Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, wo sich im übrigen auch seine Familie Anfang 1909 im Stadtteil Charlottenburg niederlässt. Anfang Mai 1910 immatrikuliert er sich an der Universität Jena, um dann schließlich doch wieder nach Berlin zurückzukehren. Im September legt er dort seine Hausarbeit zur Ersten Juristischen Staatsprüfung vor, „Die Reform der Städteordnung durch den Freiherrn vom Stein 1808.“

Georg Heym hasst die Rechtswissenschaften, das Metier seines Vaters, durch den er sich zu dieser akademischen Laufbahn genötigt sah. So hält er am 29. November 1910 in seinem Tagebuch fest: Meine Natur sitzt wie in der Zwangsjacke. Ich platze schon in allen Gehirnnähten. […] Und nun muß ich mich vollstopfen wie eine alte Sau auf der Mast mit der Juristerei, es ist zum Kotzen. Ich möchte das Sauzeug lieber anspeien, als es in die Schnauze nehmen. Ich habe solchen Trieb, etwas zu schaffen. Ich habe solche Gesundheit, etwas zu leisten. Ja, es ist zum Scheißen.[9] (Es finden sich weitere Einträge, in denen er sich inhaltlich ähnlich zum Thema äußert.)

Mitte Januar 1911 gilt die erste Staatsprüfung als bestanden, sein Vorbereitungsdienst im Amtsgericht Lichterfelde bei Berlin währt allerdings kaum vier Monate, da er wegen der unzulässigen Vernichtung einer Grundbuchakte vorzeitig entlassen wird. Seine Dissertation weist die Universität Würzburg am 7. Juli 1911 zurück. Heym hat die Gelegenheit, den juristischen Vorbereitungsdienst in Wusterhausen/Dosse noch einmal aufzunehmen, doch auch dieser Anlauf scheitert. Schon seit längerem trägt er sich mit dem Gedanken, dem Militär beizutreten und die Offizierslaufbahn einzuschlagen. Nach vergeblichen Bemühungen gibt schließlich das Elsässische Infanterie-Regiment in Metz einem Eintrittsgesuch statt, doch die Bewilligung trifft erst nach seinem Tod in Berlin ein.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "