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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Eva  Tiele - Winckler     

31.10.1866 in Miechowitz, Kr.Beuthen,

21.6. 1930 in Miechowitz.'' Mutter Eva '', Gründerin des '' Friedenshortes '',eines Heimes für verwahrloste Kinder in Miechowitz

 Diakonisse.    

   
 
Eva von Tiele-Winckler (* 31. Oktober 1866 auf Schloss Miechowitz, heute Bytom-Miechowice, Oberschlesien; † 21. Juni 1930 ebenda) war eine Diakonisse und eine der ersten Frauen in einer Führungsposition bei der Diakonie.

Die Tochter aus reichem Elternhaus, der nobilitierten Industriellenfamilie T(h)iele-Winckler, ihr Bruder war Franz Hubert von Tiele-Winckler, entschied sich durch ein frühes Erweckungserlebnis, Menschen ihrer oberschlesischen Heimat, die durch agrar- und industrierevolutionäre Umwälzungen in Armut und Not geraten waren, zu helfen. Nachdem sie Krankenpflege in den Bodelschwingh'schen Anstalten im westfälischen Bethel bei Bielefeld gelernt hatte, gründete sie in ihrer Heimat ohne Unterstützung ihres Vaters eine eigene diakonische Einrichtung für Arme und Alte, Behinderte und Nichtsesshafte, den "Friedenshort". Sie schuf eine [evangelische Schwesternschaft], in der sie als Vorsteherin und zugleich als Schwester unter Schwestern "gebunden und doch frei" den Lebensberuf der Diakonisse ausübte

Einen wichtigen Aufgabenbereich sah Eva von Tiele-Winckler darin, heimatlosen Kindern eine Heimat zu schaffen. Entgegen noch vorherrschender Tradition, hilfsbedürftige Kinder in großen Anstalten wie Rettungs-, Besserungs- oder Waisenhäusern sowie in der Familienpflege unterzubringen, gründete sie über Dörfer und Städte verstreute Kinderheimaten. Hier fanden verlassene Kinder in gemeindenahen, überschaubaren, familienähnlichen und von einer Schwester geleiteten Lebensgemeinschaften ein Zuhause. Eva von Tiele-Winckler und ihre Mitschwestern vertrauten dabei auf die geborgenheitsstiftende Kraft dieser von Frauen gestalteten Gemeinschaften, der sie den Namen "Heimat" und nicht "Familie" gaben. Sie waren davon überzeugt, dass sich das Wesentliche in der Erziehung "ereignet" und sich damit wissenschaftlicher Erklärung und menschlicher Darstellung letztlich entzieht. Das, was sie als das Wesentliche betrachteten, nämlich zu helfen im Kinde das Bild Gottes herauszugestalten, sei nicht "machbar", weder durch pädagogische Handlungen noch durch fürsorgerische Eingriffe. Es bleibe Geheimnis, der göttlichen "Rettungsbarmherzigkeit" anheimgestellt. Grundlegend dafür war jedoch der Lebenseinsatz der Schwestern: Für die Kinder "mit den kleinen wunden Seelen" tatkräftig, fröhlich, wagemutig und gottvertrauend arbeiten, liebevolle und verlässliche Beziehungen anbahnen und so durch verantwortliches menschliches Tun das göttliche Rettungswerk ermöglichen.

Finanzielle und materielle Grundlagen dieser Einrichtungen bildeten die GmbH "Heimat für Heimatlose", Schenkungen von Grundstücken und Gebäuden, Sach- und Geldspenden aus Freundeskreisen sowie vereinzelte Pflegegelder der öffentlichen Hand.

Wie zahlreiche Persönlichkeiten aus den Gründerjahren der Inneren Mission war auch Eva von Tiele-Winckler in umfassender Weise publizistisch tätig. Sie verfasste Schwesternbriefe, religiöse Betrachtungen, Bibelauslegungen, Erfahrungstexte, Spruchweisheiten, Gedichte und geistliche Lieder. Unbeeindruckt von akademisch-theologischer Gelehrsamkeit und wissenschaftlicher Bibelkritik wollte sie als schreibende Laientheologin zur Entfaltung einer religiösen Innerlichkeit beitragen und zugleich Anweisungen zu einem gottwohlgefälligen äußeren Leben geben. Ihre frömmigkeitsgeschichtlichen Wurzeln gründen in mittelalterlicher Mystik, im Pietismus und in unterschiedlichen Strömungen der zeitgenössischen internationalen Erweckungsbewegung.

In einer Epoche deutscher Geschichte, in der die Moderne kraftvoll durchgesetzt wurde, verkörperte Eva von Tiele-Winckler als Diakonisse und Angehörige der Inneren Mission auch deren Widersprüche: Sie hat innerhalb der historischen Grenzen dieser Organisation, an beharrenden politischen und sozialen Ordnungen festzuhalten, Beachtliches geleistet, sich jedoch modernen Emanzipationsbewegungen gegenüber, die für einen umfassenden gesellschaftlichen Strukturwandel eintraten, verschlossen. Gleichwohl lebte Eva von Tiele-Winckler in ihrem Versuch der Nachfolge Jesu eine bewahrenswerte Botschaft. In diesem Sinne schrieb sie in einer ihrer geistlichen Betrachtungen: "Die Liebe muß lieben, sonst stirbt sie. Sie muß geben, sonst wird sie arm".

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "