Albert
Ludwig Sigesmund Neisser,*
22. Januar 1855 Schweidnitz , † 30.
Juli 1916 Breslau , Arzt und Bakteriologe
Albert Ludwig Sigesmund Neisser ist vor allem als Entdecker des
Erregers der
Gonorrhö
bekannt.
Albert
Ludwig Sigesmund Neisser wurde als Sohn des jüdischen Arztes Moritz
Neisser (1820-1896) in Schweidnitz geboren. Neissers Mutter starb,
bevor er ein Jahr alt war. Albert Neisser besuchte die Volksschule
in Nüsterberg und anschließend das Gymnasium St. Maria Magdalene in
Breslau, welches er im Jahr 1872 mit dem Abitur (Matura) abschloss.
Noch im selben Jahr begann Albert Neisser in Breslau mit dem Studium
der Medizin, welches er 1877 mit dem Staatsexamen erfolgreich
abschloss.
Ursprünglich strebte Albert Ludwig Sigesmund Neisser eine Laufbahn
als Internist an. In Ermangelung einer geeigneten Stelle trat er
jedoch den Dienst als Assistent des Dermatologen Oskar Simon
(1845-1892) an. Hier arbeitete Neisser zwei Jahre und identifizierte
1880 den Erreger der Gonorrhö,
Neisseria
gonorrhoeae. Im selben Jahr
bereiste Neisser Norwegen, um dort über 100
Leprapatienten zu
untersuchen. In Leipzig habilitierte er sich bereits ein Jahr später
im Fach Dermatologie und wurde 1882 schließlich außerordentlicher
Professor für Haut- und Geschlechtskrankheiten sowie Leiter der
gleichnamigen Abteilung in Breslau, wobei er die Nachfolge des an
Krebs
verstorbenen Simons antrat.
Albert
Ludwig Sigesmund Neisser war wesentlich an der Planung und
Vollendung einer neuen Klinik für Dermatologie beteiligt, die bald
zu einem international renommierten wissenschaftlichen Zentrum
wurde. 1894 erhielt Neisser den Titel eines Geheimen
Medizinalrats.
In
den Jahren 1905 und 1906 begab sich Albert Neisser auf eine Reihe
von Expeditionen nach Java, um die
Syphilis
an Affen sowie die Übertragung dieser Krankheit auf den Menschen zu
studieren. In Zusammenarbeit mit August Paul von Wassermann
(1866-1925) entwickelte Neisser den später als Wassermann-Reaktion
bekannten Nachweis des Syphilis-Erregers
Treponema
pallidum pallidum.
Auch an der Entwicklung des ersten Syphilis-Chemotherapeutikums
durch seinen ehemaligen Klassenkameraden Paul Ehrlich im Jahr 1910
war Neisser, seit 1907 ordentlicher Professor für Dermatologie in
Breslau, beteiligt.
Neben
seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagierte sich Albert Neisser
auch in der öffentlichen Gesundheitsfürsorge. Albert Neisser starb
nach einer Reihe schwerer Erkrankungen im Alter von 61 Jahren am 30.
Juli 1916 in Breslau.
Quellen:
Online-Informationen von whonamedit: www.whonamedit.de (Stand:
2007)
Stand: 06. November 2007