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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Eugen  Goldstein     

* 5.9. 1850 in Gleiwitz,

25.12.1930 in Berlin.

Astronom, Physiker.  

   
 
Gotthilf-Eugen Goldstein (* 5. September 1850 in Gleiwitz; † 25. Dezember 1930 in Berlin) war ein deutscher Physiker, beschäftigte sich mit der Gasentladungsforschung und ist der Entdecker der Kanalstrahlen.

Goldstein entstammte einer jüdischen Weinhändler-Familie, wuchs nach dem frühen Tod seiner Eltern bei Verwandten im schlesischen Racibórz auf und begann 1869 ein Medizinstudium in Breslau. In der Kriegseuphorie zog er jedoch nach Berlin und arbeitete ab 1871 als Praktikant und Schüler bei Hermann von Helmholtz im Berliner Physikalischen Institut, wo er 1879 auf dem Gebiet der Gasentladungen promovierte. Er machte dort durch die Beschreibung isolierter Gasentladungs-Erscheinungen auf seine Arbeit aufmerksam, insbesondere führte er den Begriff Kathodenstrahlen ein und entdeckte 1886 die Kanalstrahlen. In Helmholtz hatte er einen Förderer, der ihm zwar Stipendien verschaffte und seine Veröffentlichungen unterstützte, jedoch zu keiner festen Anstellung verhelfen konnte.

Möglicherweise spielte Goldsteins jüdische Herkunft eine Rolle, die seine Anstellung mitten im "Berliner Antisemitismusstreit" ab 1879 zumindest erschwerte. In der Bekanntschaft mit Wilhelm Foerster, dem Direktor der Berliner Sternwarte, fand er einen Förderer auf dem Gebiet der kosmischen Physik und glänzenden Wissenschaftsorganisator am Rande der etablierten Physik und Astronomie. Auf Foersters Initiative begann Goldstein ab 1885 mit Arbeiten über die Elektrizität im Weltraum, die vor allem um Kometenphänomene kreisten und diese Schicksalsboten in der evakuierten Glasflasche nachstellen und begreifbar machen sollten. Weitergehende Experimente betrafen die Polarlichter und die Häufigkeit ihres Auftretens, Sonnenfleckenerscheinungen und Erdmagnetfeldschwankungen - diese Phänomene zeigten einen seinerzeit rätselhaften Zusammenhang, dessen Geheimnis Foerster mit Goldstein und einem damals avantgardistisch anmutenden Forschungsprogramm einer kosmischen Physik lüften wollte. 1887 bekam Goldstein - noch ohne Anstellung - für seine wissenschaftlichen Leistungen ohne Habilitation den Professorentitel verliehen, im Folgejahr erhielt er auf Betreiben Foersters erstmals eine Assistentenstelle an der Berliner Sternwarte, die er Zeit seines Lebens innehaben sollte.

In dieser Funktion leitete er die Physikabteilung der von Foerster mitgegründeten Berliner Urania, wodurch die Sternwarte von Besuchern entlastet werden sollte. Er entwickelte einzigartige Schauexperimente, die sich von den Besuchern mit einem elektrischen Schalter bedienen ließen, und konnte gleichzeitig seinen Forschungen mit Entladungsröhren nachgehen. 1892-1896 konnte er seiner Forschungstätigkeit als Gast in Räumlichkeiten der neu gegründeten Physikalisch-Technischen Reichsanstalt ausüben, an deren Gründung Helmholtz wie Foerster beteiligt waren - er arbeitete dort jedoch weiterhin als Assistent der Sternwarte.

Die Assistenzstelle sollte sich jedoch als hinderlich für seine wissenschaftliche Karriere erweisen: Er war nicht für die Grundlagenforschung angestellt, sondern als Physiker im Dienste der Sternwarte. Nachbetrachtend bedeutsame Entdeckungen etwa über die Verfärbung von Stoffen durch die Kathodenstrahlung, das entstehende Phosphoreszenzlicht und die kurzwellige UV-Strahlung beim Auftreffen auf feste Körper wurden kaum wahrgenommen. 1898 erhielt Goldstein einen in Berlin-Schöneberg angemieteten Raum als "Physikalisches Laboratorium der Berliner Sternwarte" mit einem angestellten Glasbläser. 1913 zog das Laboratorium in die neuerrichtete Sternwarte Babelsberg um, das nach seinem Tod in "Goldstein-Laboratorium" umbenannt wurde. Dieser Name musste unter der NS-Herrschaft 1935 jedoch wieder verschwinden. Er heiratete 1925 die verwitwete Laura Kempke, starb am 25. Dezember 1930 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt. Seine Frau ist 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt umgekommen.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "