Vincenz Prießnitz war das jüngste von sechs Kindern des Landwirts Franz Prießnitz und dessen Ehefrau Theresia Kappel. Da der Vater erblindete und der älteste Bruder früh starb, musste Prießnitz schon nach kurzer Zeit die Schule verlassen und auf dem elterlichen Hof mitarbeiten. Er konnte weder lesen noch schreiben, war also Analphabet. Als Prießnitz mit 17 Jahren vom Pferd fiel und sich zwei Rippen brach - was ohne Fixierung zur lebensgefährlichen Verletzung innerer Organe hätte führen können - half er sich, indem er die verletzten Rippen mit einem in kaltes Wasser getauchten Umschlag fixierte und darüber mehrere eng anliegende Tücher band. Dies war die Geburtsstunde des Prießnitz-Umschlages. Die Rippen verheilten, und sehr schnell hatte der junge Prießnitz im weiten Umkreis den Ruf, ein „Wasserdoktor“ zu sein
1828 heiratete Prießnitz Sophie, eine Tochter des Gemeindevorstehers von Böhmischdorf bei Freiwaldau. Mit ihr hatte er einen Sohn und sechs Töchter. Seine Wasserkuren verhinderten nicht, dass er 1848 einen Schlaganfall erlitt und danach laut ADB an „Leberschrumpfung und Wassersucht“ litt. Im Alter von 52 Jahren starb Vincenz Prießnitz am 28. November 1851 in Gräfenberg. Das von ihm hinterlassene Vermögen wurde auf stattliche 10 Millionen Gulden geschätzt. Da sein Sohn zum Zeitpunkt seines Todes noch ein Kind war, wurde die Wasserheilanstalt von einem Schwiegersohn übernommen.