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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Willibald, Alexis (Georg Wilhelm Heinrich Haering)       

* 29.6.1798 in Breslau,

16.12.1871 in Arnstadt/Thüringen.

Schriftsteller.   

   
 

Willibald Alexis (eigentlich Georg Wilhelm Heinrich Häring; * 29. Juni 1798 in Breslau; † 16. Dezember 1871 in Arnstadt) war ein deutscher Schriftsteller, der als Begründer des realistischen historischen Romans in der deutschen Literatur gilt.

Alexis, geboren am 29. Juni 1798, entstammte einer hugenottischen Familie namens Harenc aus der Bretagne. Den Künstlernamen Willibald Alexis nahm er später an, um Witze über seinen Namen Häring zu vermeiden (alex ist die lateinische Übersetzung von Hering). Der Vater, ein Kanzleidirektor, starb schon 1802. Als Kind erlebte Alexis die Belagerung Breslaus mit. Nachdem die Stadt 1806 von den Franzosen eingenommen wurde (Schilderung der Eindrücke in Penelope), siedelte Alexis mit seiner Mutter Henriette Juliane Louise Charlotte, geborene Rellstab, nach Berlin über.

14 Jahre lang lebten beide bei den Verwandten der Mutter. Der Junge besuchte zuerst die Messowsche Privatschule und dann das Friedrichwerdersche Gymnasium. Kämpfe der Kosaken gegen die in Berlin liegenden Franzosen Anfang März 1813 begeisterten den Gymnasiasten. 1815 nahm Alexis als Freiwilliger an den Befreiungskriegen teil; als Mitglied des Regiments Kolberg belagerte er einige Ardennen-Festungen (Schilderung in der Novelle Iblou und dem kritischen Bericht Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich).

Seit 1817 studierte Alexis in Berlin und Breslau bei Friedrich Carl von Savigny und Friedrich von Raumer Rechtswissenschaft und Geschichte und wurde 1820 Referendar am Kriminalsenat des Kammergerichts, dort lernte er E. T. A. Hoffmanns Freund Julius Eduard Hitzig kennen, der ihn wiederum mit Friedrich de la Motte Fouqué bekannt machte. Nach dem Erfolg seines ersten Romans (1824) beendete Alexis die Beamtenlaufbahn.

Von 1827 an lebte er in Berlin und leitete die Redaktion des Berliner Konversationsblattes, das 1830 mit dem Freimüthigen vereinigt wurde; 1835 legte er die Redaktionsleitung aus Protest gegen die zunehmende Zensur nieder. Er lebte nun erfolgreich in Berlin als freier Schriftsteller und Feuilletonist verschiedener Zeitungen, seinen ersten Roman gab der stark von Walter Scott und dessen Roman Ivanhoe (1820) beeinflusste Alexis als Übersetzung eines Scottschen Romans aus. Ab 1842 veröffentlichte Alexis zusammen mit Hitzig den Neuen Pitaval, eine spektakulär erfolgreiche Sammlung von Kriminalfällen.

Alexis schrieb in den folgenden Jahren Roman nach Roman, meist mit großem Erfolg, war aber auch auf anderen Gebieten tätig: Er gründete mehrere Lesegesellschaften, leitete Buchhandlungen, kaufte und verkaufte Häuser, war Theaterkritiker bei der Vossischen Zeitung und reiste u.a. durch Frankreich, Skandinavien und Ostpreußen. Durch sein Mitwirken in der literarischen Mittwochsgesellschaft knüpfte er Verbindungen u.a. zu Joseph von Eichendorff, Carl Leberecht Immermann und Wilhelm Hauff. Nach seiner Heirat mit der englischstämmigen Laetitia Perceval wurde sein Haus zu einem Treffpunkt des literarischen Berlin; zu Gast war u.a. Ludwig Tieck).

Im Vormärz dem preußischen Liberalismus zugerechnet, bekam er wegen seines beharrlichen Festhaltens an den Ideen der Revolution im Nachmärz den Ruf eines roten Republikaners. Zusammen mit seiner persönlichen Enttäuschung über den Ausgang der Revolution von 1848 bewogen ihn die ständigen Angriffe Berlin zu verlassen. Nach einem längeren Aufenthalt in Rom (1847-48) zog er sich 1853 nach Arnstadt zurück.

1856 erlitt Alexis einen ersten Gehirnschlag, 1860 folgte ein zweiter. Das Gedächtnis des Autors war irreparabel geschädigt, eine Fortsetzung der literarischen Arbeit unmöglich, der einst vermögende Schriftsteller auf die Unterstützung der Deutschen Schillerstiftung angewiesen. 1867 erhielt der gelähmte, erblindete und zunehmend demente Autor noch den Hohenzollernschen Hausorden. Theodor Fontane schilderte den alten, kranken Alexis so:

Wer damals, um die Sommerzeit, nach Arnstadt kam und an stillen Nachmittagen unter den Bäumen des Parks spazieren ging, der begegnete einem Wägelchen, drin ein Kranker langsam auf und ab gefahren wurde: ein alter Herr, das Haupt entblößt und auf die Seite geneigt, das Gesicht interessant, trotz aller Zeichen des Verfalls. Dieser Kranke war Willibald Alexis. Manches Auge ist teilnahmvoll diesem stillen Gefährt gefolgt. [1]

Willibald Alexis starb am 16. Dezember 1871. Er ist auf dem Alten Friedhof beigesetzt.

Die Brandenburger Gemeinde Kloster Lehnin setzte Alexis 1914 in der Nähe der Oberförsterei ein Denkmal in Form einer Pyramide aus Findlingen. Dieses Denkmal ist Ausgangspunkt für den Willibald-Alexis-Weg, der seit 2003 zu Stellen im Lehniner Wald- und Seengebiet führt, die Alexis in seinen Werken beschrieben hat.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "