schl22

Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

  Pers. alphabetisch                                            A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
      
   
                  Nobelpreisträger Physiker 
                  Architekten, Ingenieure  Photografen, Optiker
                  Ärzte, Mediziner  Politiker
                  Chemiker Sänger
                  Dichter Schauspieler, Kabarettisten
                 Journalisten, Moderatoren Schriftsteller 
                  Historiker, Philosophen Sportler
                  Komponisten, Musiker, Dirigenten  Theaterkritiker
                  Maler, Grafiker  Theologen, Geistliche
                  Mathematiker  Industrielle, Unternehmer 
                  Militärs Widerstandskämpfer 
                  Monarchen, Fürsten   Wissenschaftler,Forscher,Botaniker
                   
         n

                       
                                                    zum   Buchstaben   G          zu   Schriftsteller.   

Friedrich, Gentz  von    

* 2. 5. 1764 Breslau,

 9. 6. 1832 Weinhaus bei Wien, bedeutender

Schriftsteller.   

   
 
Friedrich von Gentz (* 2. Mai 1764 in Breslau; † 9. Juni 1832 in Wien) war ein einflussreicher deutsch-österreichischer Schriftsteller, Staatsdenker und Politiker und Berater von Fürst Metternich.

Friedrich von Gentz wurde als Spross einer angesehenen preußischen Beamtenfamilie geboren: Sein Vater war Münzmeister, später Generalmünzdirektor in Berlin, seine Mutter eine nahe Verwandte des preußischen Ministers Jean Pierre Frédéric Ancillon. Sein Bruder Heinrich Gentz gilt als ein bedeutender Architekt des Klassizismus.

Seine Kindheit und Jugend verlebte Gentz im Umfeld des Breslauer Bildungsbürgertums, wo er zunächst das Maria- Magdalenen- Gymnasium und nach der Versetzung des Vaters nach Berlin das dortige Joachimsthaler Gymnasium besuchte. Danach schrieb sich Gentz auf Wunsch seines Vaters an der Albertina-Universität in Königsberg ein, wo er stark von den Lehren Kants beeinflusst wurde, zumal er mit diesem persönlich bekannt war und auch zum kleinen Kreis seiner Schüler gehörte. Im Anschluss an das zweijährige, unvollendete Jurastudium schlug er 1785 die Beamtenlaufbahn am preußischen Hof ein. Bis 1793 brachte er es zum 'Kriegsrat'.

Der Alltag eines politischen Zuarbeiters füllte ihn jedoch bald nicht mehr aus. Nebenher begann er mit einer Tätigkeit als Schriftsteller und Herausgeber von Periodika. Mit der 1793 erschienenen Übertragung und Kommentierung von Edmund Burkes Reflections on the Revolution in France ins Deutsche erlangte er große Bekanntheit. Zu dem geistig-politisch Erfolg trat der ökonomische, denn mit dem Schreiben wollte Gentz sein Beamtengehalt aufbessern und hoffte auch, prominente Gönner zu finden. Die Ehe mit der Tochter des Oberbaurates David Gilly 1793 verankerte Gentz noch weiter im soliden, preußischen Bürgertum, stand aber bald im starken Kontrast zu seinem bohemienhaften, Schulden treibenden Lebensstil, den er als Stammgast der florierenden Salons von Henriette Herz und Rahel Varnhagen pflegte.

Auf Grund seiner immer stärker werdenden anti-französischen Haltung war er bald für die preußische Politik nicht mehr tragbar. Dazu kamen Eheprobleme, Schulden und enttäuschte Karriereerwartungen. So verließ er Berlin und übersiedelte nach einem längeren Englandaufenthalt 1802 nach Österreich, um dort als Diplomat zu arbeiten und weiter schriftstellerisch tätig zu werden. Infolge der verlorenen Schlacht von Austerlitz musste Gentz 1805 jedoch ins Exil gehen und wurde erst 1809 nach Österreich zurückbeordert. Dort wurde er in den folgenden Jahren als Metternichs Staatsschriftsteller und Ghostwriter[1] zu dessen rechter Hand bei der Konzeption der österreichischen Innen- und Außenpolitik. Besonders schätzte Metternich Gentz’ Rat bei der Gründung eines offiziösen Presseorgans, des Österreichischen Beobachters, im Jahr 1810. Schließlich ernannte Metternich Gentz zu seinem engsten Berater und ihm wurde der Titel eines außerordentlichen Hofrates verliehen. Gentz nahm so als erster Sekretär und Protokollführer 1814/1815 am Wiener Kongress teil, ebenso wie auch an allen Folgekongressen bis 1822, und half Metternich bei der Formulierung und Durchsetzung der Repressionspolitik des Deutschen Bundes gegen die liberalen und nationalen Strömungen. Spätestens als Urheber der in den Karlsbader Beschlüssen 1819 verabschiedeten Zensurpolitik wurde Gentz ebenso wie Metternich zum gehassten Symbol der vormärzlichen Reaktion. Er wurde auch "Sekretär" Europas genannt, Metternich "Kutscher Europas".

Friedrich von Gentz war ein leidenschaftlicher Theaterbesucher. Dabei lernte er 1829 die Tänzerin Fanny Elßler kennen. Der Altersunterschied war enorm, er war 65 Jahre alt und sie 19. Zwischen den beiden entstand eine enge Beziehung, die bis zum Tode von Gentz dauerte.

Gentz entwickelte dafür noch einmal seine ganze Kunst, um zu Geld zu kommen. Er förderte Fanny, wo er nur konnte und überhäufte sie mit Geschenken. Er nahm auch die Rolle eines Mentors ein und bemühte sich, sie zu bilden, in Französisch und korrektem Deutsch zu unterrichten, veranlasste sie Bücher zu lesen und machte sie mit einflussreichen Leuten bekannt. Fanny dankte es ihm mit einer ehrlichen und tiefen Zuneigung, die aus den erhaltenen Briefen eindeutig hervorgeht.

Gentz’ politische Karriere endete abrupt, als er Anfang der 1830er Jahre Metternichs Kurs kritisierte und dieser ihm daraufhin seine Gunst entzog. Gesellschaftlich blieb er nach dem Bruch mit Metternich isoliert. Er zog sich auf sein Schlössel in Weinhaus mit Fanny Elßler zurück und verlebte mit ihr seine letzten Jahre bis zu seinem Tode im 9. Juni 1832.

Er wurde am Allgemeinen Währinger Friedhof bestattet. Zu seinen Ehren wurde später die Gentzgasse im 18. Bezirk Währing benannt.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "