Werner Rudolf Alfred Fedor von Bercken wurde am
08.02.1897 in Oppeln geboren und besuchte während seiner Kindheit das
Kadettenkorps Karlsruhe und später Berlin-Lichterfelde. Am 10.08.1914
kam er als Fähnrich zum Ersatz-Bataillon des 2. (Westpr.)
Grenadier-Regiments "König Wilhelm I." Nr. 7 und wurde von dort
am 15.09.1914 zum Regiment ins Feld versetzt. Bereits am 29.09.1914
erkrankt, wird er zum Reserve-Lazarett Bayreuth und damit zum
Ersatz-Bataillon überwiesen. Weiterhin erfolgte dort am 02.10.1914 die
Beförderung zum Leutnant.
Wieder genesen kehrt von Bercken am 06.12.1914 ins Feld zurück, wo er
am 28.06.1915 zum Feldrekruten-Depot der 9. Infanterie-Division
kommandiert wird und am 11.11.1915 zum Regiment zurückkehrt.
Am 16.03.1916 wird er als gaserkrankt ins Lazarett eingewiesen und am
15.06.1916 zum Adjutanten und Gerichtsoffizier des II. Bataillons
ernannt. Als solcher wird er am 25.10.1916 durch einen Kopfschuss
schwer verwundet, woraufhin er sein Gehör rechts verliert. Von Bercken
wird so zunächst dem Ersatz-Bataillon im Kloster-Lazarett Longuyon
zugeteilt.
Am 01.03.1917 dann wieder zum Feldrekruten-Depot der 9.
Infanterie-Division kommandiert, kehrt er am 02.04.1917, als Führer
der großen Bagage und Gerichtsoffizier zum Regiment zurück, wo er am
15.04.1917 zum Oberleutnant befördert wird.
Am 30.04.1918 wird er Regimentsadjutant und kommt als Gaskranker, am
01.08.1918, ins Reserve-Lazarett 5 nach Offenbach. Vom
Ersatz-Bataillon wird er dann m 15.10.1918 zum Truppenübungsplatz
Warthelager kommandiert und am 29.10.1918 ins Feld, zuletzt als
Kompanieführer, versetzt.
Nach Ende des 1. Weltkrieges tritt er am 09.07.1919 als Adjutant des
II. Bataillons zum Reichswehr-Schützen-Regiment 57 über und wird am
11.02.1920 zum Adjutanten des II. Bataillons des
Reichswehr-Infanterie-Regiments 12 ernannt. Von dort wird er dann mit
Wirkung vom 01.10.1920 zum Infanterie-Regiment 8 versetzt und wird am
01.01.1921 als Adjutant des II. Bataillons im 8. (Preuß.)
Infanterie-Regiment in die Reichswehr übernommen. Genau zehn Monate
später wird er in die 8. Kompanie, als Kompanie-Offizier, versetzt und
erhält vom 30.01. bis zum 25.03.1922 eine Ausbildung als Fahr- und
Gerätelehrer bei der 4. Eskadron der Fahr-Abteilung 3. Danach erhält
er vom 17.03. bis zum 21.03.1924 eine Wehrkreisprüfung und wird vom
20.10. bis zum 28.11.1915 zu einem Kampfschul-Lehrgang nach Döberitz
kommandiert.
Mit Wirkung zum 01.03.1926 wird er zum Aufsichtsoffizier an der
Infanterieschule ernannt und gleichzeitig an die Infanterieschule
kommandiert. Diese Kommandierung wird dann mit Wirkung vom 30.09.1927
aufgehoben und Bercken findet dann ab dem 01.08.1928 eine Verwendung
als Hauptmann beim Stabe des I. Bataillons im 8. (Preuß.)
Infanterie-Regiment.
Unter Versetzung zur 3. Kompanie, am 01.04.1929, bleibt das Kommando
im Stab des I. Bataillons bis zum 31.05.1929 bestehen.
Von Bercken wird dann vom 11.06. bis zum 30.08.1929 zum 21. Lehrgang
für Leibesübungen in Wünsdorf kommandiert und am 01.10.1929 in die 4.
(MG) Kompanie, sowie als Fürsorge-Offizier in den Stab des I.
Bataillons versetzt. Dorthin wird er dann auch am 01.02.1930 versetzt.
Am 01.10.1920 wird er Führer der 3. Kompanie und als solcher am
01.03.1931 zum Hauptmann befördert, um so am 01.04.1931 zum
Kompaniechef der 3. Kompanie ernannt zu werden.
Am 01.10.1934 wird er Chef der 7. Kompanie des Infanterie-Regiments
Frankfurt/Oder und am 15.10.1935 Chef der 14. Kompanie des
Infanterie-Regiments 68, wo er am 18.01.1936 zum Major befördert wird.
Mit Wirkung vom 01.10.1936 wird er Kommandeur des III. Bataillons des
Infanterie-Regiments 50 und als solcher am 28.02.1939 zum
Oberstleutnant befördert. Weiterhin erhält von Bercken am 07.03.1939
die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Oberprausnitz im Hohenelbe Kreis im
Sudetengau. Am 18.03.1939 wird ihm die Urkunde in der "Walter Flex"-Kaserne
in Landsberg a.d. Warthe überreicht.
Nach der Teilnahme am Polen-Feldzug, wird er mit Wirkung vom
15.12.1939 in die Führer-Reserve versetzt, unter gleichzeitiger
Kommandierung an die Infanterieschule, als Lehrgangsleiter der
Lehrabteilung II. Dort wird er dann mit Wirkung vom 01.03.1940
Kommandeur des Lehrgangs II.
Mit Wirkung vom 09.09.1940 übernimmt er das Kommando über das III.
Bataillon des Infanterie-Regiments 7, bzw. kurze Zeit später über das
I. Bataillon. Von dort kommt er dann mit Wirkung vom 15.11.1940 als
Kommandeur zum Infanterie-Regiment 509, um mit Wirkung vom 01.12.1941
in die Führer-Reserve versetzt zu werden.
Dort wird er dann mit Wirkung vom 23.12.1941 zum Kommandeur des
Infanterie-Regiments 84 ernannt, wobei er sich vom 24.01 bis zum
03.05.1942 im Dienst befindet. Zwischenzeitlich war er am 18.01.1942
zum Oberst befördert worden.
Dann vom 15.05. bis zum 16.08.1942 erkrankt, übernimmt er am
17.08.1942 wieder das Kommando über das Infanterie-Regiment 84, wird
dabei erfolglos zum Deutschen Kreuz in Gold vorgeschlagen und wird am
05.11. mit Wirkung vom 16.11 bis zum 14.12.1943 zum 8.
Divisionsführer-Lehrgang kommandiert. Am 10.11. 1943 wird die
Kommandierung jedoch aufgehoben und von Bercken als Divisionsführer
zur 102. Infanterie-Division kommandiert.
Am 02.12.1943 erleidet er einen Schulterdurchschuss, kann aber bei der
Truppe verbleiben. Unter seiner Führung zeichnet sich die Division
besonders aus und wird dafür am 10.12.1943 im Wehrmachtsbericht
genannt.
Am 25.01.1944, mit Wirkung vom 07.11.1943, in die Führer-Reserve
versetzt, wird er dann noch am gleichen Tag, mit Wirkung vom
10.11.1943 zum Divisionsführer der 102. Infanterie-Division ernannt.
Unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor wird von Bercken
dann am 20.02.1944, mit Wirkung vom 01.02.1944 zum Kommandeur der
Division ernannt. Außerdem erfolgte am 20.09.1944 die Beförderung zum
Generalleutnant.
Für die Abwehr der Übersetzversuche der 47. sowjetischen Armee bei
Nowogrod am Narew, erhält von Bercken am 23.10.1944 das Ritterkreuz.
Am 04.05.1945 übernimmt von Bercken dann das Kommando über die 558.
Volks-Grenadier-Division, bei der er seit Januar 1945 zunächst als
Führer eingesetzt war und gerät so am 28.04.1945 auf der Frischen
Nehrung in Gefangenschaft, aus der er am 10.10.1955 entlassen wurde.
Werner von Bercken verstarb am 29.02.1976 in Röttgen bei Bonn.