Eichenlaubträger Andreas von Aulock
                                                Oberst, Grenadiere

                                                                                 rk-eichenlaub

                                                                    Deutsches-Kreuz-GoldEK1EK2Kubanschildwinterschlacht-Ostenschutzwall-ehrenzeichen

                                                                                                                                             EK-I-Kaiserzeit 23.02.1915EK-II-Kaiserzeit 09.09.1914Ehrenkreuz-fuer-Frontkaempfer


Andreas Maria Karl von Aulock wurde am 23.03.1893 in Kochelsdorf im Kreis Kreuzburg in Oberschlesien als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren.
Nach Besuch der Hauptkadettenanstalt kommt er am 22.03.1912 als Leutnant zum 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95, wo er am 02.08.1914 zur 3. Kompanie versetzt wird und an den Kämpfen im Raum Namur teilnimmt. Als Kompanieführer wechselt er am 27.10.1914 zur 4. Kompanie, mit der er ab Dezember 1914 an den Kämpfen im Raum Rawa-Bzura-Pukmie teilnimmt.
Am 13.11.1915 zum Adjutanten des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 95 ernannt, kommt er am 27.02.1916 in den Regimentsstab und nimmt ab dem 18.05.1916 an den Kämpfen in Verdun teil. Nach der Kommandierung zum Feld-Rekrutendepot der 38. Infanteriedivision, vom 02.07.1917 bis zum 25.09.1917, kommt er zur Sturmabteilung der Division.
Nach Kämpfen in Verdun und Flandern wird er als Oberleutnant und Adjutant zur 102. Reserve-Infanterie-Brigade versetzt und nimmt als solcher an den Kämpfen im Raum Artois teil.
Nach dem Waffenstillstand wird von Aulock am 20.01.1919 zum Offiziers-Durchgangslager Hannover-Münden, bzw. am 19.12.1919 zum Durchgangslager Göttingen kommandiert und am 09.04.1920 aus dem Heeresdienst entlassen. In der Folge wurde er als Feikorpsführer eingesetzt.
Er nimmt dann vom 14.06.1937 bis zum 11.07.1937 als Hauptmann a.D. an einer Bekanntmachungsübung des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 87 teil und am 01.12.1937 zum Hauptmann der Reserve bei Infanterie-Regiment 87 ernannt. Er wird dann mit 01.12.1938 als Major beim Regiment angestellt und Chef der 10. Kompanie.
Vom 23.02.1939 bis zum 04.03.1939 nimmt er an einem Stabsoffiziers-Lehrgang teil und wird nach seiner Rückkehr, am 26.08.1939 zum Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 212 ernannt.
Am 14.08.1940 zum Oberstleutnant befördert, erhält er am 01.11.1940 das Kommando über das Infanterie-Regiment 226, das er bis nach Stalingrad führt.
Nach Ausflug aus dem Kessel wird er am 24.02.1943 in die OKH-Reserve überführt und mit Wirkung vom 10.03.1943 als Kommandeur der Kampfgruppe der 79. Infanteriedivision ernannt. Nach deren Wiederaufstellung im Raum Stalino, übernimmt von Aulock das Kommando über das nunmehrige Grenadier-Regiment 226, wofür er am 06.11.1943 als Oberst und Kommandeur mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde. Von Aulock hatte im Kuban-Brückenkopf einen feindlichen Einbruch im Nachbar-Regiment mit seinen eigenen Regimentsreserven angegriffen und gestoppt. Trotz Einbruches des Gegners in seine eigenen Stellungen, verhinderte von Aulock eine für die Division und das Korps bedrohliche Situation. Er verhinderte weiterhin so ein Aufreißen der Front bis zum alten Kuban und sicherte so den planmäßigen Rückzug vom Kuban-Brückenkopf.  Weiterhin hatte er vom 19.10.1943 bis zum 22.10.1943 die Führung der Division übernommen.
Nach besuch der Artillerieschule, wird er am 30.11.1943 zum 9. Divisions-Führer-Lehrgang kommandiert und am 07.02.1944 in die Führer-Reserve versetzt. Bereits am 11.02.1944 erfolgte die Kommandierung zur Führer-Reserve des Wehrmachtbefehlshabers in den Niederlanden. Von dort aus wird er mit Wirkung vom 08.02.1944 zur Heeresgruppe D kommandiert, um dort als Kommandant von Festungen Verwendung zu finden. So erfolgte mit Wirkung vom 15.02.1944 die Ernennung zum Kommandanten der Festung St. Malo.
Nach dem Ausbruch der Alliierten aus der Normandie im August 1944, begann man neben dem Vormarsch in Richtung Deutschland mit der Eroberung der bekannten Atlantik und Kanalhäfen, wie Lorient, St. Nazaire, Brest und St. Malo. Aus Erfahrungen des 1. Weltkriegs sahen die Deutschen in der Eroberung dieser Häfen die Gefahr, das die Alliierten diese sofort zu großen Nachschubbasen ausbauen würden und verteidigten diese somit besonders hartnäckig.
Die französische Resistance informierte die amerikanischen Truppen, das St. Malo von mindestens 10.000 Mann verteidigt werden würde. Dennoch rechneten die Amerikaner mit höchstens 5000 Mann. In Wahrheit kämpften in der Festung St. Malo mehr als 12.000 deutsche Soldaten.
Von Aulock wurde von zivilen Repräsentanten zur Übergabe aufgefordert, was von Aulock jedoch ablehnte. Von Aulock sagte selbst, das er als Kommandeur der Festung eingesetzt wurde, was er auch nicht hinterfrage. Er werde seine übertragende Aufgabe erfüllen und seine Pflicht als Soldat tun. Weiterhin werde er bis zum letzten Stein kämpfen bzw. bis zum letzten Mann, auch wenn dieser letzte Mann er selbst sein sollte.
Zwei Wochen lang rannten amerikanische Soldaten gegen die Stadt an. Da es zu Plünderungen kam, wies von Aulock darauf hin, das jeder dt. Soldat erschossen werde der beim Plündern aufgegriffen werde.
Am 06.08. zerschoss ein dt. Minensucher den Turm der Kirche, woraufhin von Aulock schwere Auseinandersetzungen mit dem Chef der 12.Minensuch-Flottille, Breithaupt, hatte.
Am 07.08.1944 sprengten die Deutschen den Hafenanlagen, um diese für den Gebrauch auszuschließen. Weiterhin liess er alle männlichen Bewohner der Stadt zwischen 16 und 60 sammeln und bewachen, da es in den Nächten zuvor zu Angriffen auf dt. Soldaten kam, wobei mehrere Kameraden erschossen wurden.
 Als letzte Bastion wurde die Zitadelle der Stadt durch von Aulock verteidigt. Bomben und schwere Granaten zwangen die Verteidiger jedoch nicht zur Übergabe. Auch ein gefangener deutscher Militärpfarrer konnte von Aulock nicht überreden aufzugeben. Nachdem seitens der amerikanischen Truppen jedoch Napalm eingesetzt wurde, ergab sich von Aulock, am 18.08.1944, mit 400 Mann, dem amerikanischen Gegner, nachdem von Aulock zuvor der französischen Bevölkerung das Verlassen der Stadt erlaubte. Der Wehrmachtbericht meldet am 18.08.1944 den Fall der Festung St. Malo unter Nennung des Kommandanten Oberst von Aulock.
Für die Verteidigung der Stadt und dem Binden feindlicher Truppen für längere Zeit, erhielt von Aulock am 16.08.1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Andreas von Aulock verstarb am 23.06.1968 in Wiesbaden.