Walter Bradel wurde am 31.07.1911 in
Breslau-Carlowitz geboren und trat am 01.04.1933 der Wehrmacht bei. Dort
gehörte er zunächst dem Heer an, wechselte dann aber zur Luftwaffe, mit
der als Freiwilliger im Rahmen der Legion Condor nach Spanien kam.
Wieder in der Heimat gehörte er zunächst dem Kampfgeschwader 3 an und flog
mit beginn des 2. Weltkrieges in einer Kampfgruppe zbV, bevor er ab Juli
1940 in das Kampfgeschwader 2 wechselte und dort ab dem 12.09.1940 zum
Kapitän der 9. Staffel ernannt wurde. Mit dieser errang er beachtliche
Erfolge im Luftkampf über Frankreich und England. Dort bewies er
hervorragende Fähigkeiten als Einzelkämpfer und Verbandsflieger bei Nacht-
wie bei Nachtangriffen auf Industrieziele der Insel.
Mit Beginn des Ostfeldzuges führte Bradel seiner Staffel in den Kampf.
Während der Panzerschlacht im Raum Grodno gelang es ihm durch hartnäckigen
Kampf seiner Staffel einen gegnerischen Panzerangriff mit 500 Panzern, zu
verhindern.
Als Staffelkapitän der 9. Staffel im KG 2 erhielt er daraufhin am
17.09.1941 das Ritterkreuz.
Am 01.12.1941 übernahm er das Kommando über die II. Gruppe des Geschwaders
übertragen worden, di er bis zum 22.01.1943 anführte. Ab dem 23.01.1943
Kommodore des KG 2 flog er nun erneut Einsätze gegen England.
In der Nacht vom 04. auf den 05.05.1943 führte der "Angriffsführer
England" einen zusammengefassten Angriff auf Norwich durch, bei dem 43
Maschinen des KG 2, unter Führung Bradels, vom Einsatzhafen Soesterberg
starteten. Weiterhin kamen Maschinen der II./KG 40 und 36 Ju 88 des KG 6
zum Einsatz. Auf dem Rückflug von diesem Einsatz wurde Bradels Do 217 K
von einem britischen Fernnachtjäger angegriffen. Bradels Maschine erhielt
Treffer im Motor, woraufhin der Flugzeugführer Leutnant
Ernst Andres eine Notlandung bei Landsmeer/Amsterdam versuchte. Die
Maschine ging dabei zu 80% zu Bruch. Bradel, der nicht angeschnallt war,
und der Bordschütze Flieger Becker fanden dabei den Tod. Der Beobachter
Obergefreiter Schlagbaum und Andres wurden verletzt.
Mit Wirkung vom 01.05.1943 erfolgte die posthume Beförderung Bradels zum
Oberstleutnant.