Nachdem er nach 1848 aus Preußen in die Habsburger Monarchie übersiedelte, wurde er erst als Journalist tätig, bis er 1864 das Blatt Pester Lloyd erwarb. Allerdings finanzierte er den Erwerb nicht durch seine journalistische Tätigkeit, sondern durch seine Anstellung als Sekretär der Austria-Bank im Jahre 1863. Bei seiner journalistischen Tätigkeit setzte sich Schlesinger für eine Umstrukturierung der österreichischen Monarchie ein, die in die Geschichte als der Österreichisch-Ungarischer Ausgleich aus dem Jahre 1867 eingegangen ist.
Für seine Verdienste wurde er auf Vorschlag des ungarischen Ministeriums mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse ausgezeichnet. Er gehörte zu den wenigen Privatiers und Journalisten, welche ohne Wirtschaftskapitän zu sein, in 103 Jahren der Existenz des österreichischen Ordens der Eisernen Krone in den Orden aufgenommen wurden, denn seine wirtschaftliche Karriere begann erst nach der Nobilitierung. Am 15. Oktober 1869 erfolgte seine Standeserhöhung in den erblichen österreichischen Ritterstand als Ritter von Schlesinger.
Im Jahre 1873 wurde für Gustav von Schlesinger das imposante Gebäude Reisnerstraße 51 im 3. Bezirk vom Architekten Wilhelm Fraenkel (1844–1916) errichtet. Das Palais weist streng gegliedert mit leicht vortretenden Seitenrisaliten (hier repräsentative Balkone auf Konsolen), französische Fenstern im ersten Obergeschoss, antikisierende weibliche Figuren neben den Balkontüren des zweiten Obergeschosses, architektonisch einheitliche Innenausstattung (Entree und Stiegenhaus) auf. Nach Schlesingers Tod kam es 1913 in den Besitz der Familie des Architekten Max von Ferstel, um heute als Residenz der Finnischen Botschaft[5] zu dienen. Im Jahre 1946 wurde das Palais aufgestockt.