Edmund Scholz (* 10. August 1835 in Friedersdorf, Landkreis Glatz, Provinz Schlesien; † 2. November 1920 in Grafenort) war ein deutscher Theologe, Pädagoge und Heimatforscher. Von 1910 bis 1920 war er Großdechant der bis 1972 zum Erzbistum Prag gehörenden Grafschaft Glatz. Zugleich war er Generalvikar des Erzbistums Prag in Preußen.

Edmund Scholz war der Sohn eines Lehrers. Nach dem Abitur am Königlichen Gymnasium in Glatz studierte er Theologie an der Universität Breslau. Am 2. Juli 1859 wurde er durch den Breslauer Fürstbischof Heinrich Förster zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Habelschwerdt. Nachdem er das Rektoratsexamen abgelegt hatte, wurde ihm die Leitung der 1865 von ihm gegründeten Habelschwerdter Präfektenschule (Städtische Höhere Knabenschule) übertragen, an der nach Gymnasiallehrplan unterrichtet wurde.[1] Ende der 1870er Jahre verfolgte er zusammen mit dem Seminardirektor Franz Volkmer den Plan, ihre heimatkundlichen Schriften in einer eigenen Zeitschrift herauszugeben. Diese erschien erstmals 1881 unter dem Titel „Vierteljahrsschrift zur Geschichte und Heimatkunde der Grafschaft Glatz“. Für dieses Vorhaben werteten sie vor allem die handschriftlichen historischen Aufzeichnungen des Heimatforschers Joseph Kögler aus. Darüber hinaus sollte die Zeitschrift neben Heimatkunde auch Beiträge zur Glatzer Mundart, Brauchtum, Wetterbeobachtungen u. ä. umfassen. Für die Bände I bis IV zeichnete Edmund Scholz verantwortlich. Nachdem er 1886 Pfarrer von Grafenort wurde, übernahmen Franz Volkmer und der Regens des Glatzer Konvikts Wilhelm Hohaus die Herausgabe der nachfolgenden Bände. Anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums 1909 wurde Edmund Scholz von der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Breslau mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde geehrt.

1910 wurde Scholz zum Großdechanten und Vikar für die Grafschaft Glatz ernannt. Während seiner Amtszeit wurde das Glatzer Vikariat zum selbständigen Generalvikariat erhoben. Nachfolgend wurde er am 2. August 1920 durch den Prager Erzbischof František Kordač zum ersten Generalvikar der Grafschaft Glatz ernannt. Zugleich wurde ihm das Recht verliehen, Brustkreuz, Mitra und Stab zu tragen. Drei Monate später starb er. Er wurde in der Grafenorter Pfarrkirche beigesetzt.