Feodor Wehl, ab 1884 Feodor von Wehl zu Wehlen (* 19. Februar 1821 auf Gut Kunzendorf bei Bernstadt; † 22. Januar 1890 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Theaterintendant.

Feodor Wehl kam schon früh nach Berlin zu seinem Onkel, dem Stallmeister des Prinzen Carl von Preußen. Er besuchte die Militärrealschule und wurde im Anschluss daran in die Garnison nach Neuruppin versetzt. Dort erlitt er 1836 einen schweren Reitunfall. Nach langem Krankenlager und Rehabilitation quittierte Wehl den Militärdienst und kehrte zu seiner Familie zurück.

Johann Friedrich Dieffenbach, sein Arzt und Freund der Familie riet ihm, sich weiterzubilden und Medizin zu studieren. Wehl entschied sich für Philosophie und Geschichte und unternahm längere Studienreisen nach Paris, London und Rom. Auf diesen Reisen entdeckte Wehl für sich das Theater und begann selbst kleinere Stücke zu schreiben. Zurückgekehrt nach Berlin stellte er sich als Theaterschriftsteller im königlichen Hoftheater vor und machte auch Bekanntschaft mit mehreren Mitgliedern des Ensembles; u.a. Auguste Crelinger, Charlotte von Hagn, Moritz Rott, Karl Seydelmann, Karl Wauer und Amalie Wolff-Malcolmi.

Durch seine Freundschaft mit dem Intendanten Karl Theodor von Küstner kam er auch mit Autoren wie Adolf Glaßbrenner, Philipp Kaufmann und Karl von Holtei zusammen. Mit deren Hilfe konnte Wehl bald schon in Zeitschriften, wie „Berliner Stecknadeln“ bzw. „Berliner Wespen“ erfolgreich veröffentlichen. Mit dem satirischen Gedicht „Der Teufel in Berlin“ fiel er der Zensurbehörde auf und wurde 1845 offiziell verwarnt. Als er sich an einer Faust-Travestie versuchte, wurde er wegen Beleidigung angeklagt und zu neun Monaten Festungshaft verurteilt. Diese Strafe wurde durch sein Gnadengesuch auf sechs Monate reduziert, hatte aber die anschließende Verbannung aus der Hauptstadt zur Folge.

1846 ließ sich Wehl deshalb in Magdeburg nieder und bereits in der Spielzeit 1846/47 fungierte er als Dramaturg des dortigen Theaters. Politisch interessiert und dem Jungen Deutschland nahestehend, war dies natürlich auch in den inszenierten Werken bemerkbar. Das Publikum liebte ihn dafür. Im darauffolgenden Jahr ging Wehl nach Hamburg und arbeitete zusammen mit Georg Gottlieb Schirges beim Telegraph für Deutschland.[1]

Ab 1851 redigiert Wehl die Zeitschrift Die Jahreszeiten und lernte dadurch u.a. auch Heinrich Laube kennen. Dieser engagierte ihn bald für die Redaktion seiner Zeitschrift für die elegante Welt. Durch die unterschiedliche Beurteilung gerade französischer Theaterstücke kam es aber zum Bruch der beiden Freunde.

Ab 1859 fungierte Wehl als einer der verantwortlichen Redakteure der liberalen Tageszeitung Reform. Trotz dieser „Schwierigkeiten“ wurde er noch im selben Jahr in absentia durch die Universität Hamburg promoviert.

1860 gründete Wehl Die deutsche Schaubühne, eine monatlich erscheinende Zeitschrift mit dem Anliegen Theaterstücke und deren Bearbeitungen, aber auch als „kritische Rundschau über die Leistungen der einzelnen Bühnen zu berichten“. Noch im selben Jahr heiratete Wehl in Hamburg Mathilde Treusein und hatte mit ihr einen Sohn. Im darauffolgenden Jahr ließ sich Wehl zusammen mit seiner Familie in Leipzig nieder und schrieb dort meistenteils für das Feuilleton der Constitutionellen Zeitung. Ab 1866 thematisierte er aber immer häufiger - als Freund der kleindeutschen Lösung - die preußische Tagespolitik.

Zu Beginn des preußisch-deutschen Kriegs ging Wehl mit seiner Familie zurück nach Norddeutschland und ließ sich in Uhlenhorst als freier Schriftsteller nieder. Bis 1848 hatte Wehl in verschiedenen Fragen den Intendanten des Stuttgarter Hoftheaters, Ferdinand von Gall beraten. An diese Zusammenarbeit wollte nun Hofkammerdirektor von Gunzert wieder anknüpfen. Wehl wurde mit Wirkung vom 23. Juli 1874 als „künstlerischer Direktor“ engagiert und ließ sich in Ludwigsburg nieder, da sein Sohn in der dortigen Garnison diente. Durch den Nachfolger Gunzerts, Hofdomänenrath Tscherning, wurde Wehl im Oktober 1884 gekündigt.

1886 kehrte er nach Hamburg zurück und schrieb wieder als Feuilletonist für die Zeitschrift Reform. Vier Wochen vor seinem 69. Geburtstag starb Feodor von Wehl am 22. Januar 1890 in Hamburg und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.