Roman Chwalek (* 24. Juli 1898 in Woinowitz; † 27. November 1974 in Berlin) war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär und Politiker (SED). Er war Minister für Arbeit und Minister für Eisenbahnwesen der DDR.

Der Sohn eines Eisenbahners und Vorstehers einer kleinen Bahnstation in Oberschlesien absolvierte von 1912 bis 1914 eine Ausbildung als Schlosser in einer Maschinenfabrik. 1915 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg, zuletzt als Unteroffizier. 1919 bis 1930 arbeitete er als Schlosser im Reichsbahnausbesserungswerk Oppeln, wurde hier Mitglied der Gewerkschaft und 1922 zum Vorsitzenden des Betriebsrates gewählt. 1923 wurde er Mitglied des Bezirksbetriebsrates der Reichsbahndirektion Oppeln und 1927 Mitglied des Hauptbetriebsrates der Reichsbahn.[1]

1918 trat er der USPD bei, 1920 der KPD als Mitglied der Bezirksleitung Oberschlesien. Außerdem war er 1924 bis 1930 Stadtverordneter von Oppeln. Am 13. Juli 1925 heiratete er Martha Wende. 1930 bis 1933 war er Reichstagsabgeordneter. Er wurde wegen illegaler politischer Arbeit verhaftet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ 1934 durch den Volksgerichtshof zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. 1937 bis 1939 saß er im KZ Sachsenhausen und arbeitete dann bis 1945 als Schlosser in Berlin-Neukölln.

Nach dem Krieg baute er den FDGB in Berlin auf, wurde hier 1. Vorsitzender des FDGB-Bezirksvorstandes Berlin und führte seit 1949 die IG Eisenbahn. 1946 trat er der SED bei. Er war von 1946 bis 1948 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin und von 1949 bis 1954 Abgeordneter der Volkskammer.

Im November 1950 wurde er zum Minister für Arbeit in der 2. Regierung Grotewohl berufen (Nachfolger von Luitpold Steidle). Im April 1953 wurde er mit der Bildung eines Eisenbahnministeriums beauftragt[2] und am 1. Mai 1953 zum Minister für Eisenbahnwesen berufen (Nachfolger von Hans Reingruber).[3] Dieses Amt musste er bei Bildung der 3. Regierung Grotewohl im November 1954 an seinen bisherigen Stellvertreter Erwin Kramer abgeben.[4] Von November 1954 bis zum Ruhestand 1968 war er im Vorstand des Verbandes Deutscher Konsumgenossenschaften, zuletzt ab 1957 als 1. Stellvertreter des Präsidenten.