Karl Schabik (* 31. Oktober 1882 in Leobschütz, Landkreis Leobschütz; † November 1945 in Altschewsk, Sowjetunion) war ein deutscher Architekt, Diplom-Ingenieur, Regierungsbaumeister und Stadtbaurat der Stadt Gleiwitz in Oberschlesien von 1919 bis 1945. Schabik war Mitglied der katholischen Deutschen Zentrumspartei.

Karl Schabik wurde 1882 im oberschlesischen Leobschütz geboren und besuchte dort das Gymnasium. Er studierte an der Technischen Hochschule in Charlottenburg bei Berlin und erhielt 1906 sein Diplom. 1914 erlangte er den Titel eines Regierungsbaumeisters. Am Ersten Weltkrieg nahm Schabik als Soldat teil. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er in Siegburg im Rheinland und bewarb sich von dort aus für die Stadtbauratsstelle in Gleiwitz. In dieses Amt wurde er am 22. Mai 1919 gewählt.

Als Stadtbaurat trug er maßgeblich zur städtebaulichen Entwicklung der Stadt Gleiwitz bei, er schuf Straßenerweiterungen und baute die Infrastruktur aus, schrieb zahlreiche architektonische Wettbewerbe aus, schuf mehrere öffentliche Einrichtungen und ließ innerstädtische Baulücken schließen. Zudem musste die Stadt nach der Teilung Oberschlesiens Wohnflächen für die große Anzahl an Flüchtlingen aus Ostoberschlesien schaffen.

Die Idee einer Dreistädteeinheit der Städte Gleiwitz, Beuthen OS und Hindenburg OS wurde von Seiten der Gleiwitzer Stadtverwaltung durch Schabik betreut. Unter diesem Konzept wurden, statt wie bisher unabhängig voneinander, gemeinsame Verkehrsstrukturen geschaffen. Es entstand ein Flächennutzungsplan für die drei Städte und angrenzende Gemeinden.

Die quer zur Wilhelmstraße verlaufende Markgrafenstraße wurde erweitert und zur Allee gestaltet. Für das nördliche Ende, den Reichspräsidentenplatz, wurden Pläne für eine Stadterweiterung entwickelt. Diese Anlage wird heute auch als Schabik-Achse bezeichnet. Hier sollte ein neues Verwaltungszentrum mit neuem Rathaus entstehen. Dieses blieb unrealisiert. 1932 wurde Karl Schabik als Stadtbaurat wiedergewählt. Dieses Amt übte er bis zur Besetzung der Stadt durch die Sowjetarmee aus.

Am 8. Februar 1945 wurde Schabik vom NKWD inhaftiert und anschließend zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert. In Altschewsk verstarb Schabik an den Folgen einer Dysenterie. Seine Grabstelle ist unbekannt.