Joseph Kögler (* 22. Februar 1765 in Lewin; † 30. Mai 1817 in Ullersdorf an der Biele) war ein Geschichtsforscher der Grafschaft Glatz.

Seine Eltern waren der Weber und Kirchvater Ignatz Kögler und Anna Rosalia, geb. Hauf, Tochter des Lewiner Stadtmüllers. Joseph Kögler besuchte das Glatzer Katholische Königliche Gymnasium und wohnte im dazugehörigen Konvikt. Ab 1780 bereitete er sich als Mitglied der Marianischen Kongregation B. V. Mariae Annunciatae in Breslau auf das Universitätsstudium vor, das er 1783 an der Universität Breslau begann. Bereits 1784 schloss er das Fach Philosophie mit dem Lizentiat und 1785 mit dem Magisterexamen (Magister der freien Künste und der Philosophie) ab. Anschließend studierte er Theologie und wurde am 8. März 1788 im bischöflichen Palais zum Priester geweiht. Zunächst wurde er Kaplan in Bad Reinerz, ab 1791 Kaplan in Rengersdorf. 1807 wurde er auf Vorschlag des Gutsherrn Reichsgraf von Magnis Pfarrer in Ullersdorf an der Biele.

Kögler war der erste wissenschaftlich arbeitende Geschichtsforscher der Grafschaft Glatz. Mit einem unermesslichen Arbeitsaufwand sammelte und studierte er historische Archivalien, schrieb Orts-, Pfarrei- und Herrschaftsbeschreibungen und fertigte eine umfangreiche Sammlung von Urkundenabschriften an, die jedoch zum größten Teil erst Jahrzehnte nach seinem Tod gedruckt werden konnten.