Eleonore (Lore) Friedrich-Gronau (* 1908 in Görlitz, Niederschlesien; † 2002 in der Abtei Münsterschwarzach, Schwarzach am Main, Landkreis Kitzingen) war eine deutsche Bildhauerin und Illustratorin.

Sie studierte von 1928 bis 1934 an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und war Meisterschülerin bei Prof. Fritz Klimsch (1870-1960). Von 1920 bis 1945 war ihr Lebens- und Wirkungsfeld in Berlin. Allerdings verlor sie schon 1943 ihr Atelier bei einem Bombenangriff. In den Jahren von 1939 bis 1961 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für die Rosenthal AG und schuf „Porzellan-Figuren nach dem lebenden Modell“. Es entstanden Statuetten wie die bekannte Schauspielerin Lilian Harvey als „Fanny Elßler“ (1937 - 32,5 cm), das Tänzer-Geschwisterpaar Hedi Höpfner und Margot Höpfner als „Kaiserwalzer“ (1938), die Schauspielerin Ursula Deinert als „Kasatschok-Tänzerin“ (1939 - 30,5 cm) sowie die „Froschkönigin“, „Schneewittchen“ und „Die Blaue Blume“.

Nach dem Verlust ihres Ateliers in Berlin lebte sie von 1945 bis 1972 in Bad Kissingen, später in der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach, wo sie auch ihr Atelier hatte. Vom Modellieren von Mutter-Kind-Figuren kam sie jetzt zu Muttergottes-Plastiken und Marienstatuen (Motiv: „Maria mit dem göttlichen Kind“). Arbeitete sie früher vorwiegend in Porzellan, wurden ihre späteren Materialien Keramik, Steinguss, Terrakotta und Bronze. Ihre Werke verkaufte sie nach Afrika, Amerika und in viele Länder Europas.

Nach eigener Aussage fand die Künstlerin durch die künstlerische Beschäftigung mit Marienstatuen und bedingt durch ihr Leben im Benediktiner-Kloster vom Protestantismus zum katholischen Glauben. Sie war verheiratet mit dem Flugpionier Alfred Friedrich (1891-??), der im September 1913 als erster Deutscher die Strecke Berlin-Paris-Berlin flog.