Hermann Biow (* 1804 vermutlich in Breslau, andere Quellen geben 1810/1811 an; † 20. Februar 1850 in Dresden) war ein bedeutender deutscher Fotograf in der Frühzeit der Fotografie.

Biow, der vermutlich der Sohn des Malers Raphael Biow war, arbeitete zunächst als Maler und Schriftsteller, bis er am 15. September 1841 sein Atelier in Hamburg (Altona) eröffnete. Von 1842 bis 1843 arbeitete er mit dem Fotografen Carl Ferdinand Stelzner zusammen. Ab 1845 lernte er seine Schwester Jenny Bossard-Biow als Daguerreotypistin an. Ab 1846 begab er sich auf Deutschlandreise, 1848 übernahm seine Schwester das Hamburger Atelier. 1849 gründete er ein neues Atelier in Dresden. 1850 starb Hermann Biow in Dresden an einem Leberleiden aufgrund der beim Entwickeln eingeatmeten Quecksilberdämpfe.

Biow wurde vor allem durch seine Porträtfotografie berühmt. Er porträtierte Politiker, Prominente und wohlhabende Bürger, unter anderem Franz Liszt, Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm IV.

Seine zeitgeschichtlich bedeutendsten Werke sind jedoch die vermutlich ersten Fotos von Hamburg, welche Biow nach dem großen Stadtbrand von 1842 angefertigt hatte. Er kann somit als einer der Begründer der deutschen Dokumentarfotografie angesehen werden. Bekannt sind seine Parlamentarierportraits der ersten deutschen Nationalversammlung in Frankfurt 1848/49.

Seine Technik war die in Frankreich von Louis Jacques Mandé Daguerre entwickelte Daguerreotypie. Auf welchem Weg Biow mit ihr in Kontakt kam, und wie er sie erlernte, ist nicht bekannt. Im Gegensatz zu vielen Zeitgenossen, die kleinformatige Daguerreotypien machten, experimentierte Biow auch mit großformatigen Bildern (bis zu 32×26 cm).