Jožka Jabůrková (* 16. April 1896, Vítkovice; † 31. Juli 1942, KZ Ravensbrück) war eine links orientierte kommunistische tschechische Journalistin und Schriftstellerin sowie Übersetzerin aus dem Russischen. Sie wirkte auch unter dem Pseudonym Marta Janáčková bzw. Ida Ostravská. Sie wurde als Aktivistin des tschechoslowakischen antifaschistischen Widerstandes im KZ Ravensbrück zu Tode gefoltert.

Jožka Jabůrková arbeitete während des Ersten Weltkrieges in einem Stalhlwerk, später im Krankenhaus. Nach dem Krieg zog sie nach Prag um, wo sie sich in der sozialdemokratischen und später in der kommunistischen Bewegung engagierte. Großes Interesse widmete sie auch dem Sport und bekleidete einige Posten in der Föderation der proletarischen Sporterziehung. Ihre literarische Begabung nutzte sie auch auf dem Gebiet der Frauenarbeit (Mitarbeit in Zeitschriften), wo sie soziale Fragen aufgriff.

Sie engagierte sich nicht zuletzt in Antikriegsaktivitäten und organisierte Aktionen zugunsten leidender Kinder im spanischen Bürgerkrieg. Im Jahr 1931 wurde sie auf der Liste der Kommunistischen Partei in die Abgeordnetenversammlung von Prag gewählt. In dieser Funktion engagierte sie sich weiterhin auf dem Gebiet der Frauenarbeit, Kinder- und Jugendlichenschutz, Arbeitslosigkeit und Armut, Gesundheit. Sie hat vermehrt auf die Gefahr des Faschismus hingewiesen.[1]

In der Nacht vom 15. auf den 16. März 1939 – nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Prag und der Errichtung des Protektorats – wurde sie während der ersten großen Verhaftungswelle (sogenannte Aktion Gitter beziehungsweise "akce Mříže") zusammen mit über 6000 anderen Personen verhaftet.[2][3] Später wurde Jabůrková im KZ Ravensbrück als eine der ersten tschechischen weiblichen Gefangenen interniert. Sie nahm dort umgehend Kontakt zu antifaschistisch gesinnten Gefangenen, insbesondere zu den deutschen Frauen, die hier bereits seit einer längeren Zeit einsaßen, auf. Sie starb am 31. Juli 1942 nach Misshandlungen und Folter beim Verhör.

Die spätere Rezeption Jabůrkovás antifaschistischen Engagements war - wie in vielen ähnlichen Fällen - gekennzeichnet durch die Tatsache, dass sie gleichzeitig auch eine überzeugte Aktivistin der kommunistischen Bewegung war. Dies zeigt auch das Schicksal ihres Denkmals: Im Jahr 1965 in Prag durch das kommunistische Regime errichtet, wurde es 1992 nach der samtenen Revolution auf Betreiben der neuen Grundstückseigentümer als unerwünscht entfernt. Erst 2002 wurde es auf den Prager Olschaner Friedhöfen (Olšanské hřbitovy) neu aufgestellt