Erhard Wehrmann (* 1930 in Liegnitz, Schlesien; † 2004 in Bad Pyrmont) war ein deutscher Fotograf, der Künstler zusammen mit ihren Werken porträtierte

Wehrmann war als Fotograf Autodidakt. Ab 1955 begann er, auf Urlaubsreisen in London, Paris, Amsterdam, Kopenhagen und Stockholm Skulpturen in klassischer Schwarz-Weiß-Technik zu fotografieren. 1959 begleitete er zahlreiche Künstler auf der documenta 2. Von 1960 bis 1961 arbeitete er für das Feuilleton der Westfälischen Rundschau. 1961 erstellte er ein erstes Künstlerporträt über Eduardo Paolozzi. Von 1961 bis 1993 arbeitete Wehrmann im Werbe- und PR-Bereich als Publicity Manager für die Hansa-Brauerei, Graetz Bayer, Imperial, Hitachi und Mitsubishi.

 1967 siedelte er nach Karlsruhe über. 1969 fotografierte er in London für die Bildhauer Shinkichi Tajiri und Kenneth Armitage. 1974 absolvierte er einen Abendkurs in Fotografie an der VHS Dortmund. Er erstellte umfangreiche Werkfotos für Jaap Mooy, Valeriano Trubbiani, Rainer Irrgang, Ansgar Nierhoff, oder Hildegard Lutze. Wehrmann war mit Peter Sorge und Maina-Miriam Munsky befreundet und begleitete die Künstler fotografisch bis zu deren Tod. Insgesamt erstellte er Porträts von über dreihundert Künstlern, darunter 1962 Alberto Giacometti auf der 31. Biennale Venedig, 1964 Henry Moore auf der documenta 3, 1966 Roy Lichtenstein auf der 33. Biennale Venedig, 1967 Gerhard Richter bei Domberger in Stuttgart, 1968 Robert Rauschenberg auf der documenta 4, 1972 Rebecca Horn auf der documenta 5, oder Ossip Zadkine, Ernesto Chillida, Jochen Gerz und Joseph Beuys. 2005 zeigte das Stadtmuseum Kassel aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der documenta Wehrmanns documenta-Fotografien. Der Nachlass von Erhard Wehrmann wird von der Kunststiftung Poll betreut.