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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Maltzan  Maria Helene     

*  25.03.1909 in  Militsch,
† 12.11.1997 in  Berlin
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Tierärztin.

   
 

Maria Helene Françoise Izabel Gräfin von Maltzan, Freiin zu Wartenberg und Penzlin (* 25. März 1909 bei Militsch/Schlesien; † 12. November 1997 in Berlin) war eine deutsche Biologin, Tierärztin und Widerstandskämpferin gegen die Nationalsozialisten.

Maria Gräfin von Maltzan, jüngstes von sieben Kindern, wurde als Komtess auf Schloss Militsch, etwa 55 km nördlich von Breslau, geboren. Ihr Vater war aus altem norddeutsch-schwedischem Adel, die Familie war von Pommern nach Schlesien gekommen. Die Mutter war eine geborene von der Schulenburg und stammte aus Schloss Oefte im heutigen Essener Stadtteil Kettwig.

Maltzan wuchs naturverbunden auf der zwölf Güter umfassenden Herrschaft ihres Vaters auf, zu dem sie ein enges Verhältnis hatte; mit der Mutter sowie dem einzigen Bruder und Familienerben hat sie sich zeitlebens nicht verstanden. Schon früh zeichnete sie sich durch ein rebellisches, unkonventionelles Wesen aus. Vor allem Ungerechtigkeit und Gewalt gegenüber Schwächeren und Tieren waren ihr von klein auf zuwider, worin sie der als sehr sozial geltende Vater bestärkte.

Die junge Komtess ging zunächst in Warmbrunn auf ein Internat, anschließend auf das Kirstein-Lyzeum in Berlin zur Schule. Entgegen einer brieflichen Mitteilung an die Mutter – der Vater war 1921 verstorben – besuchte sie dann anstatt einer Schule für höhere Töchter die naturwissenschaftlich orientierte Elisabeth-Oberschule in Berlin-Kreuzberg und machte 1927 das Abitur. Sie studierte zunächst in Breslau, ab 1928 in München Zoologie, Botanik und Anthropologie. 1933 promovierte sie bei Reinhard Demoll in Fischereibiologie mit einer Arbeit über die Ernährungsbiologie und -physiologie von Karpfen zum Dr. rer. nat., fand aber wegen erster Aktivitäten im Widerstand gegen den Nationalsozialsismus keine Anstellung in einem wissenschaftlichen Institut.

Reisen, Münchner Bohème und erste Kontakte zum Widerstand [Bearbeiten]

Durch den Jesuiten Friedrich Muckermann kam sie in Kontakt zum katholischen Widerstand und schmuggelte illegales Informationsmaterial über Adolf Hitler via Starnberg nach Innsbruck.1934 reiste sie mit einem Freund per Auto über Frankreich und Spanien nach Afrika: ein Jahr lang durch Marokko, Algerien, die Sahara, Libyen, Ägypten und zurück.

Zurück in München, bewegte sie sich Pfeife und Zigarre rauchend in Bohème-Kreisen, hatte zahlreiche Affairen und jobbte als Übersetzerin, freie Journalistin und Lektorin. Sie verdingte sich als Pferdepflegerin und heuerte als Double für Reitszenen bei der Bavaria Film an. 1935 heiratete sie den Schauspieler und Kabarettisten Walter Hillbring und zog mit ihm nach Berlin, wo sie in der Verlagsbranche tätig war. Die Ehe scheiterte bereits nach einem Jahr; Hillbring kehrt nach München zurück, Maltzan bleibt in der Hauptstadt.

Berufliche Laufbahn und Widerstand ab 1937 [Bearbeiten]

Nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 machte sie beim Roten Kreuz eine Ausbildung als Vorhelferin. Nach dem Kriegsausbruch 1939 wurde Maltzan zunächst zur Postprüfstelle, später zum Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes eingezogen. 1940 begann sie in Berlin ein Studium der Veterinärmedizin, das sie 1943 mit dem Staatexamen abschloss. Sie arbeitete als Praxisvertretung und beim Tierschutzverein.

Auch in Berlin unterhielt Maltzan Kontakt zu Widerstandsgruppen. 1937 nahm sie erstmals einen aus dem KZ entlassenen Mann auf. Ab 1942 versteckte sie ihren Freund, den jüdischen Literaten Hans Hirschel, von dem sie schwanger war, und zwei weitere Juden unter Lebensgefahr in ihrer Wohnung in Berlin-Wilmersdorf. Zeitweise mussten die Männer tagelang, nur von wenigen Pausen unterbrochen, in den Bettkästen der Schlafsofas ausharren, um nicht der Gestapo in die Hände zu fallen. Während dieser Zeit starb ihr einen Monat zu früh geborenes Kind, als durch einen Bombenangriff ein Stromausfall an dem Brutkasten eintrat, in dem der Säugling lag.

In Zusammenarbeit mit der Schwedischen Kirche in Berlin verhalf Maltzan von Nazis Verfolgten zur Flucht, besorgte falsche Pässe und führte die Flüchtenden durch die Kanalisation von Berlin in die Freiheit. Sie ist an der „Aktion Schwedenmöbel“ beteiligt: In den zum Transport nach Schweden verladenen Möbelkisten, die schwedische Staatsbürger nach Hause schicken durften, wurden Juden und politisch Verfolgte heimlich versteckt – Manchem gelang so unbemerkt die Flucht. Maltzan machte dabei keine Unterschiede und hielt Kontakt zu Kommunisten ebenso wie zum Kreisauer Kreis; ihr Bruder hingegen war Nationalsozialist geworden.

Auf dem Höhepunkt ihrer Widerstandstätigkeit brachte sie Fluchtwillige schwimmend vom Untersee in die Schweiz. Dabei wurde einmal der ausgehöhlte Kürbis, den sie statt ihres Kopfes über Wasser hielt, von Gewehrsalven zerschossen.

Noch während der letzten Kriegsmonate half Maltzan Flüchtlingen und Deserteuren und organisierte eine private Suppenküche für Zwangsarbeiter auf dem Hinterhof ihres Wilmersdorfer Wohnhauses.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "