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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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  Franz   Erich  

* 5.11.1903 in  Laurahütte
10.02.1961 in Berlin.

 Filmschauspieler.  

   
  Franz, Erich,  Das fünfte Kind eines schlesischen Hüttenarbeiters, der kurz vor der Geburt des Sohnes tödlich verunglückt, lernt schon früh - während der Schulzeit in Laurahütte und Kattowitz - die Härte des Lebens kennen. Im ersten Weltkrieg arbeitet Erich Franz, 13jährig, in einer Munitionsfabrik, um bei der Ernährung der Familie zu helfen.

 Nach Kriegsende absolviert er eine Ausbildung zum Dreher, ist anschließend mehrere Jahre im Bergbau tätig, bevor die Arbeitslosigkeit sich über das ganze Land und auch über Erich Franz ausbreitet. Neben seiner Arbeit in der Baildonhütte beginnt er mit der Erfüllung seines Wunschtraums, einmal Operettentenor zu werden, und nutzt einen Teil seines geringen Verdienstes für Gesangsunterricht. Bereits als Lehrling ist er auch politisch engagiert, kommt 1919 das erste Mal mit der Arbeiterjugend in Berührung, deren Laienspielgruppe er angehört. Bald folgt sein Beitritt zum Deutschen Metallarbeiterverband; über Sozialdemokratische Partei und USPD führt ihn sein Weg 1923 schließlich in die KPD. Die Solidarität und den Kampfgeist seiner Klasse trägt er, als Funktionär des Arbeiter-Turn- und Sportbundes sowie als Leiter eines Arbeiterchores durch Lieder von Weinert, Tucholsky, Brecht, über Landes- und Sprachgrenzen hinaus in die Welt. Anfang der 20er Jahre ist Erich Franz Mitorganisator von Arbeiterstreiks gegen Unterdrückung und Ausbeutung, wird daraufhin zweimal verhaftet.

 Als 1933 die Faschisten in Deutschland an die Macht kommen, emigriert Erich Franz über die CSR in die UdSSR, arbeitet nach dem deutschen Einmarsch und während des zweiten Weltkrieges im illegalen Widerstand. 1945 meldet er sich zum Wiederaufbau in die Sowjetunion, ist wiederum als Bergarbeiter beschäftigt und spricht in Radio-Hörspielen der Bezirks-Antifa-Schule von Karaganda.
Im Jahre 1949 kehrt Erich Franz nach Deutschland zurück. In Köthen ist er Ortssekretär der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, und spielt 1951 - nachdem ihn der junge Lehrer und Regisseur Manfred Wekwerth dazu überredete - als Laiendarsteller im dramatischen Zirkel den Pedro in Brechts "Gewehre der Frau Carrar". Brecht holt die Gruppe nach Berlin, wo das Stück ein Erfolg wird und man vor allem auch von Erich Franz beeindruckt ist. Mit dem darauffolgenden Engagement ans Berliner Ensemble beginnt seine Karriere als Schauspieler. Fortan ist Erich Franz, dessen besonderes Markenzeichen seine "rauhe, kehlige Stimme mit dem oberschlesischen Dialekt" (Günter Reisch, 1995) wird, ein gefragter Sprecher bei Rundfunk, Hörspiel und Synchronisation. Schnell beginnt sich auch der Film, und später das Fernsehen, für den Schauspieler, dem die Kunst Mittel zur Völkerverständigung und Wahrheitskündung ist, zu interessieren. Die DEFA besetzt ihn hauptsächlich in Arbeiterrollen, deren lebensnahe Darstellung ihm beim Publikum große Popularität einbringen. Unvergessen ist seine überzeugende Gestaltung des Hamburger Kanalarbeiters und Genossen Adje Vierbreiter in den beiden "Thälmann"-Filmen an der Seite von
Günther Simon
, ebenso wie sein Bauer Walkowiak in "Eine alte Liebe" (1959). Auch in seine komödiantischen Auftritte als Vater Lehmann in "Maibowle" (1959) und "Silvesterpunsch" (1960) legt Erich Franz viel von seinem eigenen Charakter mit hinein. 1960 erhält er den Kunstpreis der DDR.
Seine umfangreichen gesellschaftlichen Aktivitäten zum Aufbau des Sozialismus, denen er sich neben seiner Arbeit als Schauspieler widmet, bedeuten für Erich Franz nicht nur bloße Pflichterfüllung, sondern sind ihm Herzenssache. Trotz seiner politischen Funktion als Mitglied der DDR-Volkskammer (seit 1958) ist er der einfache Arbeiter geblieben, der die Bedürfnisse des Volkes kennt und versteht.

(Team Zutz - Quelle: Künstler unserer Zeit)