Viel haben macht nicht reich. Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann. |
Bedeutende Schlesier |
Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung. |
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Franz, Erich, Das
fünfte Kind eines schlesischen Hüttenarbeiters, der kurz vor der Geburt des
Sohnes tödlich verunglückt, lernt schon früh - während der Schulzeit in
Laurahütte und Kattowitz - die Härte des Lebens kennen. Im ersten Weltkrieg
arbeitet Erich Franz, 13jährig, in einer Munitionsfabrik, um bei der
Ernährung der Familie zu helfen. Nach Kriegsende absolviert er eine Ausbildung zum Dreher, ist anschließend mehrere Jahre im Bergbau tätig, bevor die Arbeitslosigkeit sich über das ganze Land und auch über Erich Franz ausbreitet. Neben seiner Arbeit in der Baildonhütte beginnt er mit der Erfüllung seines Wunschtraums, einmal Operettentenor zu werden, und nutzt einen Teil seines geringen Verdienstes für Gesangsunterricht. Bereits als Lehrling ist er auch politisch engagiert, kommt 1919 das erste Mal mit der Arbeiterjugend in Berührung, deren Laienspielgruppe er angehört. Bald folgt sein Beitritt zum Deutschen Metallarbeiterverband; über Sozialdemokratische Partei und USPD führt ihn sein Weg 1923 schließlich in die KPD. Die Solidarität und den Kampfgeist seiner Klasse trägt er, als Funktionär des Arbeiter-Turn- und Sportbundes sowie als Leiter eines Arbeiterchores durch Lieder von Weinert, Tucholsky, Brecht, über Landes- und Sprachgrenzen hinaus in die Welt. Anfang der 20er Jahre ist Erich Franz Mitorganisator von Arbeiterstreiks gegen Unterdrückung und Ausbeutung, wird daraufhin zweimal verhaftet. Als 1933 die Faschisten in Deutschland an die Macht kommen,
emigriert Erich Franz über die CSR in die UdSSR, arbeitet nach dem deutschen
Einmarsch und während des zweiten Weltkrieges im illegalen Widerstand. 1945
meldet er sich zum Wiederaufbau in die Sowjetunion, ist wiederum als
Bergarbeiter beschäftigt und spricht in Radio-Hörspielen der Bezirks-Antifa-Schule von Karaganda. |