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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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     Charell   Erik

 *  8.04.1894 in Breslau,
† 15.07.1974 in Zug (Schweiz)
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Regisseur und Schauspieler.

   
 

Erik Charell (* 8. April 1894 in Breslau; † 15. Juli 1974 in Zug/Schweiz (?); eigentlich Erich Karl Löwenberg [2]) war ein deutscher Regisseur und Schauspieler sowie Intendant des Großen Schauspielhauses Berlin.

Erik Charell studierte Tanz und zeigte sein schauspielerisches Talent in zwei Stummfilmen, Paul Lenis Prinz Kuckuck – Die Höllenfahrt eines Wollüstlings (1919) und Richard Oswalds Nachtgestalten (1920). Zu Beginn der 1920er-Jahre gründete er das Charell-Ballet und unternahm erfolgreiche Tourneen durch Ungarn und die Schweiz. Danach übernahm er als Direktor und Intendant das Große Schauspielhaus in Berlin, ein zu dieser Zeit sehr bekanntes Revuetheater, das zu den Reinhardt-Bühnen gehörte.

1924 brachte er seine erste Revue heraus. Sie hatte den Titel An Alle und brachte auch etwas für jedermanns Geschmack. Als Sensation wurde empfunden, dass er es schaffte, die weltberühmten „Tiller-Girls“, eine so genannte „Mädchenreihe“ aus London, zu verpflichten.

Viele später sehr berühmte Schauspieler und Sänger traten zuerst unter seiner Regie auf, darunter Marlene Dietrich, Joseph Schmidt, Max Hansen und Camilla Spira. Auch die Comedian Harmonists wurden von Charell für Casanova entdeckt und durch ihr Auftreten in der Produktion im Großen Schauspielhaus (und der Anwesenheit der internationalen Presse bei der Premiere) über Nacht weltberühmt.

Nach einer Reihe von reinen Revuen brachte Charell nach 1926 modernisierte Operettenklassiker wie Der Mikado, Wie einst im Mai, Madame Pompadour und Die lustige Witwe als zeitgemäße Jazz-Spektakel. Danach schuf er zusammen mit dem Komponist Ralph Benatzky eigenständige Operetten, wobei jene Trilogie von historischen Revue-Operetten entstand, auf denen bis heute Charells Ruhm ruht: Casanova (1928), Die drei Musketiere (1929) und Im weißen Rößl (1930). Gerade das Rössl sollte zur erfolgreichsten Kreation von Charells Karriere werden, er inszenierte es in den Folgejahren selbst in London (1931), Paris (1932) und New York (1936). Der spätere Film mit Johannes Heesters (1952) ist eine Charell-Produktion.

Wegen seines Talents zur prunkvollen Inszenierung übertrug man ihm 1931 die Regie des Films Der Kongreß tanzt, einem der ersten und zugleich auch erfolgreichsten Musikfilme der frühen Tonfilm-Ära. 1933 musste er, da er jüdischer Abstammung war, auf Verlangen der UFA alle Tätigkeiten aufgeben. Drei Jahre später verlangte ein deutsches Gericht sogar 216 000 Reichsmark von ihm zurück, die man ihm als Vorschuss gezahlt hatte für ein Odysseus-Tonfilm Operettenprojekt (mit Hans Albers in der Titelrolle). Charell war zu dem Zeitpunkt bereits in die USA emigriert, wo er zuvor in Hollywood bereits erfolglos den Musikfilm Caravan gedreht hatte (mit Musik von Werner Richard Heymann): ein Flop, der seine kaum gestartete Hollywoodkarriere sofort wieder beendete.

Neben der erwähnten und sehr erfolgreichen White Horse Inn-Produktion 1936 (im Center Theatre) arbeitete Charell bis 1945 an verschiedenen Theater in Manhattan, wo er unter anderem 1939 eine Musicaladaption von Shakespeares Sommernachtstraum unter dem Titel Swingin‘ the Dream herausbrachte (nur mit schwarzen Darstellern und Bühnenbildern von Walt Disney). Nach dem Krieg kehrte Charell zurück nach München, wo ihm am Staatstheater am Gärtnerplatz mit der Musikalischen Komödie Feuerwerk (Musik von Paul Burkhard) ein großer Wurf gelang; der Hit "O mein Papa" aus Feuerwerk wurde international bekannt. In den 1950er Jahren schuf Charell in Frankreich eine Bühnenfassung von Der Kongreß tanzt, die aber keine weitere Verbreitung fand. Außerdem produzierte er Verfilmungen seiner Erfolgsstücke, neben dem erwähnten Rössl-Film von 1952 Feuerwerk mit der jungen Romy Schneider sowie Lilli Palmer.

Aus Frustration über die Nachkriegs-Operettenszene und einen gescheiterten Versuch, zusammen mit Robert Gilbert einen 2. Teil des Rössl zu schreiben, konzentrierte sich Charell in den 1960er-Jahren zunehmend aufs An- und Verkaufen von Kunst; er besaß zusammen mit seinem Bruder Ludwig eine bedeutende Sammlung von Toulouse-Lautrec-Zeichnungen und Moderner Malerei.

Erik Charell erhielt 1969 für „langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film“ das Filmband in Gold.

Er wurde auf dem Waldfriedhof in Grünwald bei München begraben. In einem Nachruf heißt es: „28 Freunde entboten ihm den letzten Gruß in der Stadt, der seine besondere Liebe galt. Ein Filmproduzent sprach zu seinem Gedächtnis, und zu Ehren des Charmeurs, der seine anmutigen Gaben gewissenhaft und umsichtig verwaltete, erklang der Triumphmarsch aus Verdis festlicher Oper 'Aida'.“

 
 

Quelle; " Wikipedia, 2010   "