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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Langer, Johannes    

 * 1485/6 in  Bolkenhain,
†  15.09.1548 in Coburg.

Theologe, Reformator.

   
 

Johannes Langer (aus Bolkenhain; * um 1485/1486 in Bolkenhain; † 15. September 1548 in Coburg) war ein evangelischer Theologe und Reformator in Naumburg und Coburg.

Über Langers Geburtsdatum ist, obwohl die Bolkenhainer Schlossakten einigermaßen vollständig vorliegen, nichts Näheres bekannt. Jedoch lässt es sich auf die Jahre 1484/85 eingrenzen. In den Schlossakten taucht eine große Anzahl an Mitgliedern der Familie Langer auf, doch zu welchem Zweig der Familie er gehörte, lässt sich nur vermuten. Nach der Sekundärliteratur darf angenommen werden, dass der Reformator Naumburgs und Coburgs wohl ein Neffe eines Breslauer Altaristen ähnlichen Namens war, der ab dem Sommersemester 1464 an der Universität Krakau eingeschrieben war.

 Im Album der Universität findet sich der Eintrag: Johannes Anthony Langer de Bulkenhayn dioec. Wratislaviensis. Eben dieser Langer führte ein Wappen, das mit dem des Reformators Langer identisch sein soll. Aus der Jugendzeit Langers ist nichts bekannt, vermutet wird aber, dass seine Eltern einigermaßen wohlhabend gewesen sind, weil sie ihm eine schulische Ausbildung ermöglichten, die es ihm gestattete, ab dem Wintersemester 1502 die Universität Leipzig zu besuchen. Dass er nicht unter der Obhut und mit der Unterstützung eines Ordens studierte, lässt sich aus der Matrikel der Universität Leipzig entnehmen.

Die erste Erwähnung Langers findet sich in der Matrikel der Universität Leipzig, in die Langer zum Wintersemester 1502 unter der Rubrik De nacione Polonorum eingeschrieben wurde. Der Eintrag lautet: Iohannes Langer de Bolkenheyn totum VI. Unter der polnischen Nation wurde er als zweiter Eintrag geführt; daraus ist zu folgern, dass Langer sich sehr früh dem studentischen Eid unterzogen haben muss.

Am 14. Mai 1505 bestand Langer als einer von 15 Kandidaten das Baccalaureatsexamen. Unter dem Vorsitz des Dekans prüften vier durch das Los bestimmte Magister, aus jeder Nation einer. Bei der bald darauf folgenden Determination war dann eine Quaestio zu erläutern, die der vom Baccalaureanten gewählte Promotor ihm vorlegte. Das Thema von Langers Quaestio ist nicht überliefert. Gegen Ende des Jahres 1509 befand sich Langer unter den angehenden Magistern. Die Prüfung fand nur einmal im Jahr statt, meist am Tage der unschuldigen Kinder, dem 28. Dezember, der Vizekanzler führte den Vorsitz. Der Erwerb des Magisteriums war offensichtlich nicht billig. Vier Gulden mussten an Gebühren entrichtet werden, nebst Geschenken und einem Festessen (Prandia Aristotelis), welches die neuernannten Magister gemeinsam ausrichteten.

Um sich dem hohen Fachstudium widmen zu können, musste ein Magister zuerst zwei Jahre lang die angehenden Magister in Collegia lectoria et examinatoria unterrichten. Der Liber facultatis gibt Auskunft, welche Veranstaltungen Langer abhielt und an welchen Examina er Anteil hatte.

Danach übernahm Langer verschiedene universitäre Aufgaben und machte sich um seine Universität verdient. Im Januar 1516 wurde in einer Urkunde bekanntgemacht, dass sich die Artistenfakultät durch Zahlung von 300 Gulden ihrer Schulden entledigt habe. Darin wird Langer als Dekan dieser Fakultät erwähnt. Die Leipziger Matrikel ist vollständig und nennt als 215. Rektor, seit Bestehen der Universität, Iohannes Langer von Bolkenhain. Langer empfing 1517 von Johannes von Schönberg, Bischof zu Naumburg-Zeitz, die Diakonats- und schließlich die Presbyterweihe und der Bischof zu Merseburg, Adolf, Fürst zu Anhalt stellte ihm ein Zeugnis aus, das ihn berechtigte, alle kirchlichen Ämter zu übernehmen. Langer wurde am 20. Januar 1519 ad legendum sententias angenommen. Wie und ob er den Lombarden (Petrus Lombardus) kommentierte, bleibt ein Geheimnis der Geschichte. Die Leipziger Disputation begann am 4. Juli 1519. Wenn Langer noch zu diesem Zeitpunkt in Leipzig weilte, ist mit Sicherheit anzunehmen, dass er die Geschehnisse verfolgt hat. Ob sich Langer (es bekannten sich nur zwei Dozenten dazu) schon zu dieser Zeit von Luthers Lehre angezogen fühlte, ist nicht festzustellen.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "