Der aus einer oberschlesischen jüdischen Familie stammende Arthur Nicolaier studierte in Heidelberg, Berlin und Göttingen Medizin und promovierte 1885 in Göttingen mit der Arbeit „Beiträge zur Aetiologie des Wundstarrkrampfes“. Ab 1897 war er an der Göttinger Universitätsklinik als Oberarzt tätig, bis er 1900 einem Ruf nach Berlin folgte. 1921 wurde er dort zum außerordentlichen Professor für Innere Medizin ernannt. Er wirkte an der Charité.[1] Wegen seiner Herkunft wurde Nicolaier – der 1921 aus dem Judentum ausgetreten war – am 14. September 1933 gem. § 3 des Berufsbeamtengesetzes die Lehrbefugnis entzogen. Anders als viele seiner verfolgten Kollegen wanderte Nicolaier nicht aus. Als ihm nach der Vertreibung aus seiner Berliner Wohnung 1941 die Deportation in das sogenannte Altersghetto Theresienstadt angekündigt war, nahm er sich am 28. August 1942 in Berlin das Leben
Arthur Nicolaier
(*
4. Februar
1862 in
Cosel; †
28. August
1942 in
Berlin) war ein deutscher
Internist.