Johann Nucius, Nüßler, * 1556 in Görlitz, † 25. März 1620 in Himmelwitz[Jemielnica, Polen] Abt des Klosters Himmelwitz in Schlesien 1591–1620; Komponist und Musiktheoretiker
Johann Nucius (Nüßler) war als Musiker ein Schüler des Johann Winkler in Mittweida, mit dem gemeinsam er das Gymnasium in Görlitz besucht hatte. Er kam 1586 als Mönch in das Kloster Rauden in Oberschlesien, wurde dort Diakon und 1591 Abt des Tochterklosters Himmelwitz. Unter seiner Verwaltung brannten 1617 die Kirche, das Kloster und alle Wirtschaftsgebäude in Himmelwitz ab.
Als Komponist und Musiktheoretiker hinterließ Nucius mehrere Werke. 1591 gab er die erste Sammlung fünf- und sechsstimmiger geistlicher lateinischer Gesänge, Modulationes sacrae, in Prag bei Nigri heraus. Die zweite bekannte Sammlung sind die Cantiones sacrae, die in zwei Büchern in Liegnitz 1609 bei Sartorius erschienen. Das letzte, theoretische Werk, erschienen 1613 in Neiße bei Scharffenberg, beschäftigt sich mit den Regeln der Komposition und trägt den Titel Musices poeticae, sive de Compositione Cantus. Alle drei Sammlungen enthalten zusammen 176 Motetten