Ulrich Wobus (* 5. März 1942 in Niesky) ist ein deutscher Genetiker, Molekular- und Zellbiologe, der zuletzt das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben leitete. Wobus betrieb Grundlagenforschung zur Pflanzenphysiologie und -genetik und machte sich um die Anwendung der Erkenntnisse in Biotechnologie und Pflanzenzüchtung verdient.

Wobus studierte Biologie an der Universität Greifswald sowie an der Humboldt-Universität zu Berlin und schrieb seine Diplomarbeit zur Verhaltensbiologie bei Insekten. Anschließend wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kulturpflanzenforschung in Gatersleben. Er promovierte 1969 an der Humboldt-Universität und erlangte 1982 die der Habilitation entsprechende „Promotion B“. Nach seiner Ernennung zum Professor durch die Akademie der Wissenschaften der DDR im Jahr 1986 wurde er ein Jahr später Leiter der Abteilung „Genwirkung“ am Zentralinstitut für Genetik und Kulturpflanzenforschung, das aus dem Institut für Kulturpflanzenforschung entstanden war.

Während der politischen Wende in der DDR wurde Wobus 1989 am Gaterslebener Zentralinstitut erster Sprecher des frei gewählten „Wissenschaftlichen Rates“. In dieser Funktion half er, den Wechsel der Institutsleitung und die Neuorganisation des Instituts zu vollziehen. Als das Institut 1992 unter dem Namen Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) als Einrichtung der Blauen Liste neugegründet wurde, übernahm er die Leitung der Arbeitsgruppe Genwirkung und der Abteilung Molekulargenetik sowie die Funktion des geschäftsführenden Direktors. 1994 erhielt er zusätzlich eine Professur für Genetik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Bis 2007 war Wobus geschäftsführender Direktor des IPK, das seit 2006 Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung heißt. Bis 2008 leitete er die dortige Abteilung für Molekulargenetik.

Ulrich Wobus ist mit der Biologin Anna M. Wobus verheiratet.