Johannes Dümichen (* 15. Oktober 1833 in Weißholz bei Großglogau, Schlesien; † 7. Februar 1894 in Straßburg) war ein deutscher Ägyptologe.

Dümichen studierte von 1852 bis 1855 in Berlin und Breslau Theologie und Philologie und besuchte von 1859 bis 1862 nochmals die Universität in Berlin, um unter Lepsius und Brugsch ägyptologische Studien zu betreiben. Im Oktober 1862 trat Dümichen seine erste Reise nach Ägypten und Nubien an, die er dann auf einen großen Teil des Sudan ausdehnte. Er kehrte von dieser Reise im April 1865 zurück. Eine zweite Reise nach Ägypten machte Dümichen 1868 zusammen mit der von Aden zurückkehrenden photographischen Abteilung der Expedition, die zur Beobachtung der Sonnenfinsternis nach Asien entsandt worden war. Die Ergebnisse dieser Expedition veröffentlichte er in einem Prachtwerk (2 Bde., Berlin 1869-70). Eine dritte und vierte Bereisung des Niltals folgte 1869 bei der Einweihung des Sueskanals.

Nach der Begründung der Kaiser-Wilhelm-Universität in Straßburg wurde Dümichen 1872 als Professor der Ägyptologie berufen. Zwischen 1875 und 1876 reiste er erneut nach Ägypten, um einige auf früheren Reisen begonnene Arbeiten in thebanischen Gräbern und im Hathor-Tempel von Dendera zu vollenden. Er ließ die schwierige Freilegung des Denderatempels ausführen und kopierte dann die durch diese Freilegung zutage gekommenen Hieroglyphentexte, unter denen sich die von ihm besonders gesuchten, auf den Bau des Tempels bezogenen Inschriften befanden.