Gerhard Gleißberg (* 27. Juli 1905 in Breslau; † 19. Februar 1973 in Torremolinos) war ein deutscher Politiker und Journalist (SPD, später DFU).

Gerhard Gleißberg studierte in der Zeit der Weimarer Republik Philosophie, Germanistik sowie Anglistik. Er promovierte 1927 zum Dr. phil. und arbeitete als freier Mitarbeiter der Vossischen Zeitung sowie diverser sozialdemokratischen Blätter.

1933 emigrierte er nach Prag und arbeitete für die Exilorganisation der SPD, die Sopade. Nach dem deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei flüchtete er nach London. Dort wurde er zusammen mit Wilhelm Sander zum Chefredakteur der sozialidemokratischen Sozialistischen Mitteilungen ernannt.

Nach 1945 arbeitete er für den Neuen Vorwärts, den er in den Jahren 1948 bis 1955 als Chefredakteur führte. Nach 1955 gründete er die linkssozialistische Andere Zeitung. Nach deren Eingehen arbeitete er von 1970 bis zu seinem Tod als fester Redakteur der Deutschen Volkszeitung.

Gerhard Gleißberg war bereits vor 1933 Mitglied der SPD. Aufgrund der Gründung der Anderen Zeitung wurde er 1956 aus der Partei ausgeschlossen.[1] 1960 war Gleißberg Gründungsmitglied der Deutschen Friedensunion und amtierte zeitweilig u.a. als Mitglied des Bundesbeirats, des Bundesvorstands und als Landesvorsitzender der Partei.