Aloys Anton Fuchs (* 22. Juni 1799 in Rázová (Raase/Schlesien), Tschechien; † 20. März 1853 in Wien) war ein mährisch-österreichischer Hofkriegsratsbeamter, Hofkapellsänger sowie Musikforscher und Musikaliensammler.

Fuchs war verheiratet mit Antonia Huber (1812 - 1891) und hatte mit ihr vier Söhne: Ludwig (1836–1906), Johann Nepomuk (1838–1882), Josef (1843–1912) und Karl Leopold (1847–1874).[1] Wesentliche musikalische Ausbildung erhielt er bis 1811 bei seinem Vater Philipp Fuchs, anschließend im Minoritenkloster in Opava (deutsch: Troppau). Bereits 1816 als 17-Jähriger ging er an die Universität Wien und studierte bis 1819 Philosophie, ab 1819 bis 1823 Rechtswissenschaften. Als Beamter im Hofkriegsrat war er unter anderem Mitarbeiter von Raphael Georg Kiesewetter. 1835 avancierte Fuchs zum »k.k. Hofkriegs-Conceptsadjunct«.

Bereits ab 1829 wirkte Aloys Fuchs im Vorstand und im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, und widmete sich mehr und mehr seiner Leidenschaft, der Musik. Er kam auf diesem Weg mit bekannten Persönlichkeiten in Kontakt, so Leopold von Sonnleithner, dem Förderer Franz Schuberts. 1836 engagierte ihn die Kaiserliche Hofkapelle als Sänger. Seit 1820 begann er seine Musikbibliothek aufzubauen und stand in regem Kontakt mit anderen Autographensammlern wie dem aus Böhmen stammenden Franz Hauser, Raphael Georg Kiesewetter oder Georg Poelchau.[2]

Die Musikalien- und Autographensammlung von Fuchs umfasst Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Christoph Willibald Gluck, Josef Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und anderer sowie Werkkataloge. Er galt unter den Zeitgenossen als größter Experte für Musikhandschriften. Echtheitsbestätigungen von ihm für Mozart-Autographe haben noch heute Gewicht.[3] Nach Fuchs' Tod gelangte ein großer Teil seiner Sammlung 1879 in die Königliche Bibliothek nach Berlin,[4] ein anderer Teil konnte 1853 von der Bibliothek des österreichischen Benediktinerstiftes Göttweig erworben werden. Dadurch gelangten nicht nur die Bibliothek und der handschriftliche Nachlass des Wiener Musikgelehrten Raphael Georg Kiesewetter (1773–1850), sondern auch eine umfangreiche Kollektion an kostbaren Musikdrucken und Manuskripten des 17. bis 19. Jahrhunderts nach Göttweig.[5] Neben seiner Sammelleidenschaft verfasste er zahlreiche Schriften über Musik.