Nach Brods Tod 1968 erbte sie dessen literaturhistorisch bedeutenden Nachlass, darunter die Korrespondenz Max Brods und wichtige Manuskripte zum Werk Franz Kafkas. Hoffes Umgang mit diesem Nachlass wurde wiederholt kritisiert, insbesondere dass sie immer wieder Teile daraus verkaufte oder auf Auktionen versteigern ließ, ohne dass sie bereit war, mit der literaturwissenschaftlichen Forschung zusammenzuarbeiten.[2] Auf diese Weise gelangte 1988 mit Der Process das letzte noch in Privatbesitz verbliebene Romanmanuskript Kafkas nach einer Versteigerung beim Auktionshaus Sotheby’s in eine öffentliche Sammlung, in das Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Bei der Versteigerung wurden 1,98 Millionen Dollar erzielt, der höchste Preis, der jemals für ein Manuskript der modernen Literatur gezahlt wurde.[3] [4]
Andere Teile aus Brods und Kafkas Nachlass verblieben dagegen unzugänglich in ihrem Besitz.[5] Nach ihrem Tod im hohen Alter von 101 Jahren machen sich Literaturwissenschaftler Hoffnung, den Nachlass erschließen zu können.
Anfang Januar 2010 verfügte ein Gericht in Tel Aviv, dass Eva Hoffe und Ruth Wiesler (1932-2012), die beiden Töchter Esther Hoffes, sich bis spätestens 15. Januar 2010 mit dem israelischen Nationalarchiv und der Nationalbibliothek über den Zugang zu fünf Bankschließfächern mit Manuskripten Kafkas einigen müssen, sonst würden die Safes von Gerichts wegen zwangsweise geöffnet.
Am 20. Januar 2010 wurde bekannt, dass die Öffnung angeordnet wurde. Staatliche Stellen in Israel bezweifeln, dass die Töchter der Brod-Erbin Anspruch auf den Nachlass haben. Ein vom Gericht bestellter Gutachter soll jetzt die Rechtmäßigkeit der Schenkungsurkunde von Max Brod an die Familie Hoffe überprüfen. Die Schwestern wollen den Nachlass von Brod und die verbliebenen Kafka-Dokumente an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach verkaufen. Israel sieht den rechtmäßigen Platz in der Nationalbibliothek in Jerusalem.