Thiem besuchte die Realschule seiner Geburtsstadt Liegnitz und begann danach als Autodidakt das Gas- und Wasserfach zu studieren.
Wenn auch damals der Begriff der Hydrologie noch nicht in Gebrauch war, hat doch Adolf Thiem wissenschaftliche Grundlagen für dieses Fachgebiet – detailliert: der Grundwasserversorgung - geschaffen. Er war Leiter verschiedener Einrichtungen seines Fachs, wie des Liegnitzer Gaswerks, und Initiator seinerzeit hochmoderner Wasserversorgungs-Bauwerke wie des Wasserwerks der Stadt Leipzig . Von Idealismus geprägt und der Forschung verpflichtet, verzichtete er stets auf Anmeldung seiner Erfindungen beim Kaiserlichen Patentamt. Adolf Thiem ist 1886 zum kgl. Sächsischen Baurat ernannt worden. Verstorben 1908, wurde er in einem Ehrengrab auf dem Leipziger Südfriedhof bestattet. Seit 1912 ist eine Straße in Leipzig nach ihm benannt.