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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

      Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Nikolaus Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien

  *  5. April 1879 in Mallmitz;

 † 21. August 1956 in Baierbach.

Marineoffizier.

   
 
Nikolaus Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien (* 5. April 1879 in Mallmitz; † 21. August 1956 in Baierbach) war ein deutscher Marineoffizier, Führer eines Freikorps und Schriftsteller.

Nikolaus Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien stammte aus der weitverzweigten Adelsfamilie der Burggrafen zu Dohna. Sein Vater war der Kammerherr und Rittmeister Burggraf und Graf Alfred zu Dohna-Schlodien (1849-1907), Landesältester und Kreisdeputierter des Kreises Sprottau-Hagen; seine Mutter war Margarethe von der Hagen (1845-1932).

Graf Nikolaus zu Dohna-Schlodien trat 1896 in die Kaiserliche Marine ein, wurde 1899 Leutnant zur See und 1902 Oberleutnant zur See. In der Zeit nach dem Boxeraufstand diente er von 1901 bis 1902 auf dem Kanonenboot SMS Tiger, das in Ostasien stationiert war. Von 1910 bis 1912 war Dohna-Schlodien Kommandant des Flusskanonenboots SMS Tsingtau. 1913 wurde er Navigationsoffizier auf dem GroßlinienschiffSMS Posen. Als solcher wurde er noch vor Beginn des Weltkrieges zum Korvettenkapitän befördert.

Der Bananenfrachter Pungo der HamburgerReederei F. Laeisz wurde 1915 in Wilhelmshaven zum Minenleger und Hilfskreuzer umgebaut. Während des Umbaus erhielt das Schiff die Bezeichnung H.D.10 - für Hilfsdampfer 10. In Dienst gestellt wurde es als Hilfskreuzer SMS Möve. Erster Kommandant des Hilfskreuzers wurde Korvettenkapitän Graf zu Dohna-Schlodien, der auch zuvor die grundlegenden Umrüstungen plante und weitere vorbereitende Maßnahmen anordnete und überwachte.

Auf der ersten Kaperfahrt von Dezember 1915 bis März 1916 versenkte die Möve Handelsschiffe mit 60.000 BRT und Kriegsschiffe mit 16.000 BRT. Am 15. Januar 1916 wurde der britische Passagierdampfer Appam in der Nähe der Kanaren durch die Möve aufgebracht. An Bord befanden sich auch 20 deutsche Zivilisten, darunter drei Frauen; sowie acht Kriegsgefangene von der Schutztruppe aus Kamerun, sowie Goldbarren aus südafrikanischen Minen im Wert von einer Million Mark. Ein Prisenkommando unter Führung von Leutnant zur See Hans Berg verbrachte die Appam quer über den Atlantik in die zu dem Zeitpunkt noch neutralen Vereinigten Staaten. Gerade diese Kaperung brachte der Besatzung der Möve und ihrem Kommandanten auch im Ausland Respekt für ihre soldatische Tapferkeit ein.

Von November 1916 bis März 1917 wurden auf einer zweiten Kaperfahrt der Möve im Atlantik 20 Schiffe mit insgesamt 120.000 BRT versenkt.

Am 10. Dezember 1916 traf die Möve im Atlantik 950 km südöstlich von Kap Race, Neufundland auf das britische 10.077 BRT Dampfschiff Georgic (Baujahr 1895) von der White Star Line, das mit 1200 Pferden, Öl und Weizen an Bord auf dem Weg von Philadelphia nach Brest in Frankreich war.[1] Die RMS Georgic ignorierte die Signale mit der Aufforderung zu stoppen und setzte ihre Fahrt fort. Die Möve feuerte und tötete ein Besatzungsmitglied der Georgic. 142 Offiziere und Mannschaften wurde gefangen genommen und an Bord der Möve gebracht. Obwohl die Besatzung der Georgic darauf drängte, das Schiff als Prise in das besetzte Frankreich bringen zu lassen, um die Pferde zu retten, versenkte Dohna-Schlodien die Georgic vor Ort.[2] Mit der ebenfalls gekaperte britischen Dampfer Yarrowdale und einer Prisenbesatzung wurde 400 Mann der Besatzungen der bisher versenkten Schiffe sowie 60 US-Bürger von der Georgic nach Swinemünde gebracht.[1]

Dohna-Schlodien wurde nach seiner Rückkehr zum Flügeladjutanten Kaiser Wilhelms II. ernannt, der ihm folgendes Telegramm sandte:

„Ich heiße Sie und Ihre tapfere Besatzung von Herzen in der Heimat willkommen. In dankbarer Würdigung Ihrer Taten, die für alle Zeiten ein Ruhmesblatt meiner Marine bilden werden, ernenne ich Sie zu meinem Flügeladjutanten. Wilhelm I. R.“

Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien war einer von nur zwei deutschen Offizieren des Ersten Weltkriegs, die die höchsten militärischen Auszeichnungen der fünf wichtigsten deutschen Länder erhielten: den preußischen Orden Pour le Mérite, den bayrischen Militär-Max-Joseph-Orden, den Sächsischen Militär-Sankt-Heinrichs-Orden, den Württembergischen Militär-Verdienstorden und den Militär-Karl-Friedrich-Verdienstorden des Staates Baden. Die Kommandanten und Besatzungen der Hilfskreuzer erhielten den Beinamen „Piraten des Kaisers“, damit waren die drei Hilfskreuzer SMS Möve, SMS Wolf unter dem Kommando von FregattenkapitänKarl August Nerger, und SMS Seeadler unter KapitänleutnantFelix Graf von Luckner gemeint.

Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien bildete nach dem Ersten Weltkrieg ein Freikorps, und kämpfte in Oberschlesien gegen polnische Freischärler. 1919 nahm er als Korvettenkapitän seinen Abschied und ergriff in Hamburg den Kaufmannsberuf; seit Mitte der 1930er Jahre lebte er in Baierbach (heute Stephanskirchen) am Simssee in Oberbayern. 1956 starb er dort im Alter von 77 Jahren an einem Herzanfall.

Die Versenkung des Frachters Georgic mit 1200 Pferden an Bord fand Eingang in Karl Kraus´ Weltkriegsdrama Die letzten Tage der Menschheit,[3][4] in dessen letztem Akt auch die getöteten Pferde auftreten.

   
 

Quelle; " Wikipedia,2011 "