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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

      Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Adolf Richard Hölzel

  *13. Mai 1853 in Olmütz in Mähren;

 † 17. Oktober 1934 in Stuttgart.

Maler.

   
 
Adolf Richard Hölzel (* 13. Mai 1853 in Olmütz in Mähren; † 17. Oktober 1934 in Stuttgart) war ein bedeutender deutschmährischer Maler, ein früher Protagonist der Abstraktion und Wegbereiter der Moderne.

Adolf Hölzel, als Sohn des Verlegers Eduard Hölzel im selben Jahr geboren wie Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler, absolvierte ab Mai 1868 eine dreijährige Ausbildung als Schriftsetzer in Gotha in der Kartographisch-Geographischen Verlagsanstalt von Friedrich Andreas Perthes und nahm privaten Zeichenunterricht. 1871 zog er mit seinen Eltern nach Wien.

Von 1872 an studierte er an der Wiener Akademie Malerei und setzte seine Studien ab 1876 in München an der Kunstakademie fort. Nach Beendigung seiner Studienzeit (1882) heiratete Adolf Hölzel Karoline Emilie von Karlowa (1858-1930). Das Ehepaar wohnte mit dem 1886 geborenen Sohn teils in Rothenburg o. d. T. und teils in München. In letztgenannter Stadt lernte er den impressionistischen Maler Fritz von Uhde kennen und gründete mit Ludwig Dill und Arthur Langhammer die „Dachauer Malschule“ (auch: „Neu-Dachau“), was ihn zu einem der ersten Vertreter der Künstlerkolonie Dachau machte. In Dachau lebte er von 1888 bis 1905.
Seine neuartige Unterrichtsmethode führte ihm alsbald junge Künstler des In- und Auslandes zu (Vgl. unten stehende Liste!).
Hölzels „Malschule“ war dabei keine Einrichtung im allgemeinen Sinne,

eher hätte man von einer kleinen Akademie sprechen können. In dem früheren Atelier seines verstorbenen Freundes Langhammer hielt er Vorträge über Kompositionslehre, Bildaufbau, Flächenaufteilung, die Figur im Raume, Farbenlehre, den 'Goldenen Schnitt' und dergleichen, worüber seine Schüler und Schülerinnen Kolleghefte ausarbeiteten [1].

Hölzel zählt nicht nur zu den Gründern der Münchner Secession, sondern auch zu denen der Wiener Secession. Sein programmatischer Aufsatz „Über Formen und Massenvertheilung“ in Ver Sacrum, der Zeitschrift der Wiener Secession, hatte starke Nachwirkungen. Eng mit Carl Moll befreundet, zählt er zur Gruppe der Stilkünstler um Gustav Klimt, die 1905 geschlossen aus der Secession austrat. Die verstärkte Hinwendung zur Formkunst wird in diesem Kontext verständlich, und erklärt die schrittweise Abwendung von der Abbildhaftigkeit.

Schon während seiner Zeit in Dachau begann der Künstler, sich mit dem abstrakten Ornament zu beschäftigen. Im schärfsten Gegensatz zu seiner späten oft starkfarbigen Malerei stehen seine in der Stadt an der Amper geschaffenen Gemälde, die die hiesige Landschaft und Atmosphäre in den feinsten Tonwerten schildern [2]. Nachdem Hölzel Dachau verlassen hatte, kehrte er stets in den Sommermonaten dorthin zurück und gab private Malstunden.

Eigene von Goethes Farbenlehre ausgehende Studien führten ihn zu einer abstrakte Farbflächen gestaltenden Malerei. Nachdem er 1905 als Nachfolger Leopold von Kalckreuths als Professor und Leiter einer Komponierschule (sic) an die „Kgl. Akademie der bildenden Künste“ in Stuttgart (heute Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart) berufen worden war, malte er - bereits vier Jahre vor Wassily Kandinsky - abstrakte Kompositionen - Komposition in Rot (1905) - in kräftigen Farben. Er bearbeitete auch religiöse Themen wie die Heilige Ursula (1914/15), eine Auftragsarbeit für den Deutschen Werkbund. Hölzel selbst hat sich energisch dagegen verwahrt, ein Maler der Religion zu sein.

Es entstand der sogenannte „Hölzel-Kreis“, in dem sich Schüler und Anhänger versammelten und der sich erstmals 1916 mit der Freiburger Kunstverein-Ausstellung „Hölzel und sein Kreis“ manifestierte. Zu den Schülern gehörten Max Ackermann, Willi Baumeister, Paul Bollmann, Carry van Biema, Heinrich Eberhard, Adolf Fleischmann, Johannes Itten, Ida Kerkovius, Otto Meyer-Amden, Richard Neuz, Alfred Heinrich Pellegrini, Oskar Schlemmer, Hermann Stenner sowie Alfred Wickenburg. Hölzel war auch verantwortlich für die Einrichtung einer Damen-Malklasse.

Der ständigen Anfeindungen aus dem Kollegenkreis überdrüssig, gab Adolf Hölzel 1919 sein Lehramt an der Stuttgarter Akademie auf und ging in den Ruhestand, gab aber weiter Privatunterricht, unter anderem für Max Ackermann. Die Versuche Willi Baumeisters und Oskar Schlemmers, Paul Klee als Lehrstuhl-Nachfolger zu gewinnen, stießen an der Akademie und in der lokalen Presse auf heftigen Widerstand und wurden unter Akademiedirektor Heinrich Altherr zu Fall gebracht. Hölzel wurde freischaffender Maler und konzentrierte sich um 1920 auf die Pastell- und Glasmalerei.

Adolf Hölzel verstarb am 17. Oktober 1934 in Stuttgart. Letztlich blieb ihm zeitlebens der große Erfolg versagt. Kurz vor seinem Tod schrieb er noch: Ich möchte, daß durch meinen Tod kein Mensch belästigt werde. Ich weiß ja doch, wie wenige Menschen sich für mein künstlerisches Wollen und dadurch für mich interessiert haben [3].

Des Künstlers Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Stuttgart.

Ein bedeutender Teil von Adolf Hölzels kunsttheoretischem Nachlass, 2290 handschriftliche Notizen zum Teil mit Zeichnungen, befindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart. Weitere Blätter sind in Streubesitz. Das Kunstmuseum Stuttgart - vormals Galerie der Stadt Stuttgart - besitzt die umfangreichste Hölzel-Sammlung (durch Ankauf 1987 der Sammlung Fritz Beindorff/Pelikan, Hannover). Ein süddeutscher Sammler besitzt einen anderen, kleineren Teil der Werke (Ausstellungen u.a. im Januar 2006 in Rheinfelden (Baden)). 2009 hat das Kunstmuseum Stuttgart gemeinsam mit dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg Adolf Hölzel die bisher umfangreichste Ausstellung ausgerichtet.

2005 wurde die gemeinnützige Adolf Hölzel-Stiftung in Stuttgart gegründet, die sich die Förderung des Werkes sowie die Erhaltung und Aufarbeitung des künstlerischen Nachlasses zum Ziel gesetzt hat.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2011 "